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Mittwoch, 5. Dezember 2007

Korsika-Aussteiger müssen Höhle räumen

Wie mehrere deutschsprachige Medienberichten, muss ein deutscher Aussteiger, der im Süden Korsikas seit 25 Jahren in einer Höhle wohnt, seine Behausung räumen. Die Enkelin des Besitzers der Höhle in Pianottoli im Kanton Figari will den Deutschen Reinhard Treder mit Polizeigewalt aus seiner Wahlheimat vertreiben.

Als der deutsche Aussteiger Reinhard Treder im November 1982 auf Korsika eintraf, lernte er den Bauern Simon kennen, der ihm im Süden der Insel auf seinem Grundstück einige Grotten zeigte. Der Bauer versicherte Treder, er dürfe dort leben, bis er stirbt. 25 Jahre später droht dem Aussteiger im Pensionsalter die Räumung. Eine Tochter des inzwischen verstorbenen Besitzers will den Deutschen und seine Lebensgefährtin Michaela mit einer Klage aus der Höhle vertreiben.

"Es gab hier nichts als Gestrüpp", sagte Treder mit einer weitschweifigen Handbewegung. "Ich habe alles mit der Hand herausgerissen." Heute sieht das ehemals verwahrloste Grundstück richtig wohnlich aus.

Leben fernab der Zivilisation
Seine Partnerin Michaela lernte Treder 2001 kennen, als die Raumausstatterin aus Deutschland Urlaub auf Korsika machte. Ihr gefällt das Leben fernab der Zivilisation: Nur eine Wasserleitung sorgt für etwas Komfort, ein batteriebetriebenes Radio ist der einzige Kontakt zum Rest der Welt.

Ihr Essen produzieren die beiden Aussteiger selbst. Alles, was sie sonst noch zum Leben brauchen, tauschen sie gegen Nahrungsmittel oder verdienen sich mit kleinen Arbeiten. "Mit dem Besitzer lief alles prima – er war ein Freund", sagte Treder.

Das erste „Höhlenbaby“
Seit die Grotten in einem alternativen Reiseführer stehen, tauchen auch immer wieder Gäste auf, die bei Treder umsonst wohnen dürfen. Sogar das erste „Höhlenbaby“ hat schon das Licht der Welt erblickt: Eine Besucherin kam in der Höhlenwohnung vorzeitig nieder.

Quelle: Kronen-Zeitung Österreich
Weitere Artikel in Der Spiegel und Die Welt

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