Samstag, 30. April 2011

Samstag, 30. April 2011




Rezepte aus Korsika: leckerer Hausfrauen Obstkuchen für hungrige Schleckermäuler











Heute möchte ich Ihnen ein Speedrezept vorstellen, das aus den Archiven der Grosstanten meiner Kinder stammt, die oft das Haus so voll hatten, dass sie einfach erfinderisch wurden, mehrere Versionen dieses Rezeptes ausprobierten und schließlich dieses hier als Basisrezept verwendeten: es eignet sich auch bestens, um eine Kindergeburtstagstafel zu bereichern, ohne sich finanziell zu ruinieren…



Ein Basiskuchenrezept, das so leicht (auch für die Geldbörse!!!) und lecker ist, dass man davon gleich eine Reserve für den Tag anfertigen und je nach Saison, die Früchte wählen kann:





Torta Tutti Frutti Rapido für ca.4 – 6 Personen (Stücke)





9 EL Mehl



1 Prise Salz



2 Eier (man kann sie auch weglassen, muss sie dann aber durch mehr Flüssigkeit ersetzen, pro Ei 2 EL Milch, und 2 EL Öl zusätzlich!)




7 EL Milch



6 EL Zucker



4 EL Öl


1 Päckchen Backpulver

je nach Geschmack


1 Päckchen Vanillepulver


2 geschälte, in Lamellen geschnittene Äpfel,




(oder andere Früchte, wie Birnen, Bananen, Erdbeeren, oder andere Beeren, Ananas, Pfirsich, Aprikosen usw. Man kann auch Früchte aus der Dose verwenden, die aber gut abgetropft werden müssen!!!)


Man kann auch Schokopastillen, Kokosraspel, Mandelpuder oder Splitter oder andere Leckereien mit einarbeiten, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!








Backpapier



Springform







Zubereitung:



Den Ofen auf 160 °c ca. 15 Minuten vorheizen.





Aus den Zutaten einen homogenen, elastischen Teig rühren und in eine mit Backpapier ausgelegte Springform eingießen. Mit den Fruchtstücken belegen und ca. 15 Minuten backen, dann einfach abkühlen lassen und geniessen!





Guten Appetit!


Freitag, 29. April 2011




Die Gruppe « I Mantini »


Die Gruppe I Mantini besteht aus einem Duo: Daniel Vincensini und José Oliva. Sie haben sich entschieden, ihrer Gruppe den Namen zu geben, den Ptolémeus der Stadt Bastia im Altertum  gab:  Mantinum. 
I Mantini bedeutet also, die, die aus dieser Stadt stammen.



Musikalisch ist I Mantini das Ergebnis einer gewagten Mischung verschiedener Musikstile: Dem modernen, traditionellen und dem polyphonen Gesang. Ihre Spezialität sind humoristische Lieder, im korsischen « Macagna » genannt, mit denen sie sich bei zahlreichen Besuchern ihrer Konzerte beliebt,  aber auch bei den Persönlichkeiten, über die sie herziehen – unbeliebt machen. 
Einige dieser parodistischen Lieder sind von dem korsischen Parodisten und Komiker Hugo Tempete geschrieben.
Insgesamt haben I Mantini elf Alben herausgebracht, darunter zwei nur mit parodistischen Scherzliedern. (zum Totlachen, wenn man die Texte und deren Hintergrund versteht!)

Hier ihre Alben:

U BEST OFFU, 2010
I capatoghji 2003
LIVE IN FURIANI, 2003
Spassighjata Zitellina, 1999
MAGAGNA VOLUME 2
U MONDU A RIFÀ
FEMU FESTA, 1998
CANZONE MAGAGNE, 1996
U SOFFIU DI A VITA, 1991
UN COLPU A L’AVVENE, 1989
RITORNU IN PAESE, 1987




Hier ein kleiner Ausschnitt eines ihrer Scherzlieder, mit dem sie sich über fast alle korsischen Sänger und Gruppen lustig machen!





Es heißt

Cantà falzu
Sing, mein Korse sing (ist die weitflächige Uberzetzung)
(sing schief, aber sing!)

sing schief wie Albinu, 
sing schlecht wie I Muvrini
sing traurig wie die Ghjami, 
traurig und leer wie meine Taschen am Monatsende

sing sing sing mein Korse sing

Jacky und Maryse N. ihre Stimmen hauen Häuser um

sing schief, aber sing

sing wie Eric Mattei, 
bei dem die Zusschauer sich einem nach dem anderen verflüchtigen

sing wie Feli, der dir ‘ne gänsehaut verursacht (im negativen Sinne)

sing sing sing


Sing gut und schon wie wir, I Mantini, 
wir sind die besten und die stärksten,
unsere Stimmen sind die schönsten von allen,
wir singen sogar besser als Pavarotti


Aber nur wir, wir denken so…
cantà, cantà, cantà.
sing sing sing

Parodie, Text: H. Tempête/ I Mantini

Melodie « Canta » von Michel Malory

ihre Homepage

ihre Diskographie

Hörbeispiele:


Hier noch einige Videos:



Donnerstag, 28. April 2011



Gedicht der Woche: Sternenklare Nacht auf Korsika

…die laue Nacht im Frühling auf Korsika hat viele Gesichter…Empfindungen, Geräusche, Beobachtungen und Wahrnehmungen fügen sich in Worten zusammen…







Sternenklare Nacht auf Korsika



Die Nacht hat viele Gesichter…









Voller unerkannter Zauber

Rein und klar, samten Schwarz

Eulen kauzen,

Nachtschmetterlinge flattern,

Arger Flügelschlag der Fledermäuse

Überspielt die sanfte Brise der Nacht



Millionen von blitzenden Punkten

Unvorstellbare Entfernungen

Alles im All

Unfassbar fern

Scheinbar zum Fassen nah…



Äonen von Lichtern

am nächtlichen Firmament

Blinzende Punkte überall

Leuchtende Sterne nah und fern…



Da, einer fällt herab,

zieht seine Bahn am Horizont

ein zweiter stürzt hernieder,

leuchtend zauberhaft im Einklang,

mit den unzähligen,

die ihm folgen,

wieder und immer wieder…



Meteoritenregen,

Asteroiden Sturz

Boliden Niedergang,

Sternschnuppen Fall,



zauberhaft, manchmal fatal

Ihre Lichtspur

stürzt vom schwarzen Himmel

Erhellt den Frieden in meinem Herzen

In der Stille

des sternenübersäten Firmaments…



so reich bist du

oh Nacht…









Miluna Tuani



Neubearbeitung



04/04/2011















http://www.bookrix.de/_title-de-miluna-tuani-sternenklare-nacht

Mittwoch, 27. April 2011

Freitag, 22. April 2011




Der Ostermontag auf Korsika: A Merendella

Am Ostermontag findet das traditionelle Picknick im Freien, das „Merendella » statt. Zum Ausflug trifft man sich mit der Familie und den Freunden. Für das leibliche Wohl sorgen die Oster-Speisen und Leckereien des Vergangenen Festtages. Die schönsten Stellen der Insel, wie die Flussufer, Wälder, Strände, Felder und natürlich auch die duftende Maquis, sind dann mit Ausflüglern übersäht und die Kinder suchen nach Ostereiern.



In Pedicroce in der Castaniccia findet die alljährliche „Fiera di a Merendella“ statt. Es handelt sich um eine kulturelle, handwerkliche und gastronomische Ausstellung, die während des Osterwochenendes veranstaltet wird. In diesem Jahr vom 24. bis zum 25. April 2011 von 10.00 bis 23.00 Uhr direkt im Ort.



Weil ein Sprichwort sagt, „zum Merendella regnet es oft“, findet die Veranstaltung unter einem Riesenzelt statt. Man kann dort Juweliere, Couteliers, Kunsttischler, Konditoren, Hutmacher, Töpfer und viele andere Handwerker bewundern. Einen Abstecher in die Castagniccia zu machen, lohnt auf jeden Fall!



Frohe Ostern, herzlichst,

Ihre Miluna



© Miluna Tuani



Die Messen der Karwoche auf Korsika

Liebe BesucherInnen,

hier ein Link zu einer Pdf-Datei mit der Liste aller Messen der Karwoche auf Korsika:



http://www.corsematin.com/media_corsematin/les-plus/lesmessesencorse.pdf



Ein schönes Osterfest wünscht Ihnen,

Ihre Miluna

Donnerstag, 21. April 2011




Der Ostersonntag (Pasqua) auf Korsika


Nach der Oster-Messe wird die Passion Christi heutzutage vor allem kulinarisch gefeiert: Unter anderem mit Osterlamm oder Osterzicklein aus dem Ofen und dem traditionellen, kronenförmigen Osterbrot “Cacavelle” oder „Campanile“, in dessen süßen, mit Anis verfeinerten Hefeteig ganze Eier eingebacken werden. Nach alter Tradition wird für jedes Kind in der Familie ein Ei eingebacken.
Mit dem gleichen Teig werden auch die „Panette“ hergestellt, nur dass sie mit Zitronenschalen und Orangenblütenaroma verfeinert werden.
Ebenso gehören „Miniscacce“ die mit Brucciu gefüllt werden auf die Oster-Tafel. Das Rezept stelle ich in einem weiteren Post vor!

Cacavelle oder Campanile
Zutaten für 12 kleine Cacavelle oder 1 Campanile


500 g Mehl,
4 verquirlte Eier
150 g Zucker
375 g Butter
1 Tütchen Trockenhefe
20 cl Wasser oder Milch
1 Prise Salz
1 TL Anispuder
5 cl Aqua Vita (korsischer Obstschnaps) oder 1 TL Orangenblütenaroma

Für die Garnitur
3 Eier (Campanile)

Für die Glasur
1 Eigelb
1 EL Zucker
1 TL Milch

Für die Cacavelle
12 Eier
3 Eigelb
3 EL Zucker
3 TL Milch


Zubereitung

Die Trockenhefe mit ein wenig lauwarmen Wasser vermischen und beiseite Stellen. Die Butter schaumig schlagen. Das Mehl in eine Rührschale geben und eine Vertiefung in der Mitte eindrücken. Die verquirlten Eier, den Zucker, die weiche Butter, den Obstschnaps bzw. das Orangenblütenaroma, den Anis und die Prise Salz untermischen. Alles gut durchkneten und das Wasser langsam untermischen. Dann die Trockenhefe dazugeben, etwa 10 bis 20 Minuten weiter durchkneten bis ein elastischer, homogener Teig entsteht (er darf nicht mehr an den Händen kleben!). Mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde aufgehen lassen, dann nochmals durchkneten und 1 weitere Stunde ruhen lassen. Einen kleinen Teil vom Teig abnehmen und ihn zu einer langen Wurst ausrollen (sie dient der Befestigung der eingearbeiteten Eier!)



Aus dem Rest des Teiges eine ovale oder runde Krone formen, sie auf Backpapier auf ein Backblech legen und nochmals 30 Minuten ruhen lassen. Nun die Eier in jede Teigseite eindrücken und mit der vorher hergestellten Teigrolle kreuzweise befestigen. Eigelb, Zucker und Milch verrühren und den Campanile damit bestreichen. Den Ofen auf 210°C 20 Minuten vorheizen und den Hefeteig 25 Minuten backen, dann mit Aluminium abdecken und weitere 15 Minuten backen. Abkühlen lassen und zum Osterfrühstück oder zum Nachmittagstee servieren, oder für das Picknick am Ostermontag aufheben …


Cacavelle
Um die Cacavelle herzustellen, wird der Teig wie oben erwähnt hergestellt, danach aber in 12 gleichgroße Kugeln zerteilt und plattgedrückt. In der Mitte wird jeweils 1 Ei eingebacken …

© Miluna Tuani

Mittwoch, 20. April 2011




Der Ostersamstag auf Korsika

Auch am Karsamstag finden auf Korsika zahlreiche Bräuche statt, die sich je nach Gemeinde unterscheiden.

Zum Beispiel werden die Palmenzweige vom letzten Jahr in einem Osterfeuer verbrannt, dass kurz vor Mitternacht entzündet wird und den Ostersonntag einläutet.

Die Ostermesse beginnt nun am Feuer, wird dann in der Kirche fortgesetzt und endet mit feierlichen Liturgien zur Feier der Passion Christi.



© Miluna Tuani









Dienstag, 19. April 2011




Der Karfreitag auf Korsika

Der Höhepunkt der Karwoche ist die Karfreitagsprozession, bei der das Leiden Christi nachgestellt wird. An diesem Tag finden Bußprozessionen auf der ganzen Insel statt.



Besonders erwähnenswert sind die Prozessionen in Bonifacio (fünf Bruderschaften ziehen durch die Stadt), in Corte, San-Martino-di-Lota, Bastia und natürlich die Feierlichkeiten in Sartene, wo die berühmteste Büßerprozession, die Prozession des Catenacciu, stattfindet.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in meinem Blogpost.



Die Granitula

In Calvi beginnt die Prozession der Granitula gegen 21 Uhr und endet etwa gegen 23 Uhr.

Die Prozession begibt sich spiralenförmig von der Kirche San Battiste zunächst durch die Oberstadt und dann durch die Unterstadt.


Beide Bruderschaften, die von St. Antoine und die von St. Erasme, singen traditionelle Klagelieder und tragen die lebensgroße Statue des Christus gefolgt von einer schwarzgekleideten weinenden Rosenkranzmadonna. Weisgekleidete und unter schweren Kapuzen versteckte Büßer, die barfuss sind, folgen gebeugt unter der Schwere des Kreuzes.



Am Karfreitag wird außerdem seit jeher das traditionelle Osteressen mit einer Kichererbsensuppe mit Knoblauch und einem Ragout aus getrockneten Kabeljau (Baccalà) mit weißen Bohnen und Lasagnes nach korsischer Art eingeläutet. Aber auch andere „Büßergerichte“, wie Tintenfischringe in Tomatensoße werden in Restaurants in Sartene nach der Prozession des Catenacciu angeboten.



Ich habe die Prozession in Sartene mehrmals miterlebt und jedes mal ist es ein anschauliches Spektakel gewesen …und für Gläubige eine wahre Offenbarung …



© Miluna Tuani











Montag, 18. April 2011




Der Gründonnerstag auf Korsika

Am Gründonnerstag findet in Calvi die Segnung des Canistrelli-Gebäcks statt.

Das traditionelle Hartgebäck wird mit auf die Prozession genommen, um vor der klassischen Fußwaschung am Nachmittag in der Kirche St. Marie gesegnet zu werden.

Nach der Messe findet die Büßerprozessionen der beiden ansässigen Bruderschaften statt, an deren Ende an der Gebetskirche St. Antoine eine zweite Weihung der Canistrelli durchgeführt wird.

Danach werden sie verteilt und verzehrt.



Oberhalb des Ortes Erbalunga auf dem Cap Corse tragen Männer und Frauen mit verhüllten Köpfen bei einer Prozession am Abend des Gründonnerstags schwere Kreuze zum Kloster der Benediktinerinnen.



© Miluna Tuani

Samstag, 16. April 2011




Riten und Bräuche: Die Karwoche und das Osterfest auf Korsika

Das Osterfest heißt Pasqua auf korsisch. In der Karwoche, vom sogenannten Palmensonntag (dem dimanche de rameaux = dem Sonntag vor Ostern) über den Gründonnerstag bis zum Ostermontag finden auf Korsika überall Feste und Prozessionen statt.



Hier die erste eindrucksvolle Feierlichkeit zu diesem Anlass: Der Palmensonntag



Der Palmensonntag ist der Sonntag vor Ostern an dem die Gläubigen den Einzug von Jesus nach Jerusalem feiern.

In der Woche davor werden von Kindern und Gläubigen aus Palmenblättern, Kreuze, Stelen und andere heilige Objekte sowie ein Kreuz aus Olivenzweigen gefertigt und zum Trocknen aufgehängt. Zu Beginn der Messe und der Prozession am Sonntag vor Ostern werden die geflochtenen Palmenblätter gesegnet.







© Miluna Tuani

Freitag, 15. April 2011




A ghjandaghja: Der Eichelhäher auf Korsika (Garrulus glandarius corsicanus)

Der Eichelhäher ist ein Singvogel aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Er gehört mit seinen 32 bis 35 cm Körperlänge zu den mittelgroßen Rabenvögeln. Seine Flügelspannweite beträgt etwa 53 Zentimeter und sein Gewicht etwa 170 Gramm. Der kräftige Schnabel ist grauschwarz bis schwarz. Die Füße sind graubraun bis braun fleischfarben mit gelblichen oder weißlichen Sohlen. Die Iris ist bläulich grau mit rötlichem Innen- und Außenring und einer eben solchen, feinen Sprenkelung.



Die Geschlechter unterscheiden sich nicht in der Gefiederfärbung. Er brütet in lichten, strukturreichen Wäldern aller Art.

Sein Nahrungsspektrum ist sehr vielfältig, wobei im Sommerhalbjahr tierische, im Winterhalbjahr pflanzliche Nahrung überwiegt. Vor dem Winter werden umfangreiche Vorräte aus Eicheln und anderen Nussfrüchten angelegt.

Südeuropäische Eichelhäher sind meist Standvögel. Sein Alarmruf ist ein lautes, raues und charakteristisches Rätschen. Der üblichere Ruf ist „dchää-dchää“ und bisweilen ist ein bussardartiges, reines „piüü“ zu vernehmen. Der Gesang ist leise schwätzend. Der Eichelhäher ist in der Lage, Stimmen anderer Vögel oder Geräusche nachzuahmen.



Der tagaktive Eichelhäher verhält sich während der Brutzeit zumeist sehr unauffällig, fällt aber durch sein ausgeprägtes, lautes Warnverhalten auf. Außerhalb der Brutzeit sieht man ihn oft in kleinen, zerstreuten Trupps, ziehend oder auf der Nahrungssuche. Sehr charakteristisch und auffällig ist der Flug der Art, der durch die unregelmäßigen Flügelschläge leicht unbeholfen wirkt und bei dem die auffällige Färbung besonders deutlich zur Geltung kommt. Meist werden nur kurze Strecken überflogen und geschickt die Deckung von Waldrändern und Gebüschen ausgenutzt, wobei weitere Vögel eines Trupps meist mit deutlichem Abstand folgen. Im Wald fliegt der Vogel sehr geschickt und wendig auch in geschlossenen Beständen, wie zum Beispiel im Bavellawald.

Auf dem Boden und im Geäst bewegt er sich meist hüpfend, wobei oft der Schwanz kurz aufgespreizt wird.

Wie bei anderen Rabenvogelarten kommt es beim Eichelhäher im Frühjahr oft zu zeremoniellen Versammlungen, die bei dieser Art besonders häufig und lautstark ablaufen. Sie bestehen aus bis zu ca. 30 Vögeln und sind ab März, manchmal bis Mitte Mai oder bis in den Juni hinein zu beobachten.

Die Versammlung beginnt mit lauten, gemeinschaftlichen Verfolgungsflügen, die geradlinig, im Zickzack oder im Kreis ablaufen können. Auffällig ist, dass die Vögel sich mit seltsam kurzen Flügelschlägen fortbewegen. Im Folgenden fällt der gesamte Trupp in einer Baumkrone oder an einem anderen exponierten Ort ein und gliedert sich dann in Paare oder kleine Gruppen, die sich hüpfend oder fliegend über kurze Strecken nachjagen. Dabei ist eine Reihe von Lautäußerungen zu vernehmen, die zu anderen Gelegenheiten nicht zu hören sind, etwa ein „räh-räh“, ein tiefes „kroi-kroi“ und verschiedene Arten von Pfeif- und Schwatzlauten.


Nach einiger Zeit verstummen alle Vögel und sitzen sich in Paaren oder Gruppen gegenüber. Durch das Anlegen und Sträuben bestimmter Gefiederpartien wirken die Vögel dabei seltsam dünnhalsig. Bald darauf löst sich die Versammlung auf und die einzelnen Vögel gehen wieder ihrem Tagesgeschäft nach. Die Bedeutung dieser Versammlungen ist nicht ganz klar, aber wahrscheinlich dienen sie der Partnerfindung. Weiterhin wurde vermutet, dass sie die Synchronisation des Brutverhaltens oder die Neuordnung der Reviergrenzen bewirken sollen.



Die Nistplatzwahl erfolgt vorwiegend durch das Männchen. Bevorzugt werden Standorte in den Wipfeln der unteren Baumschicht, wie etwa Unterwuchs oder Stangenhölzer, seltener steht es in Büschen. Die meisten Nester wurden in Höhen zwischen 1,5 und 8 m gefunden Das Nest ist gut im dichten Geäst verborgen, wobei die Wahl der Nestbäume meist auf die Zusammensetzung des jeweiligen Waldgebietes zurückzuführen ist. Bisweilen kann es zu lokalen Vorlieben kommen. So brütet der Eichelhäher mancherorts gerne in Fichten- und Tannendickichten, vermutlich. Das Nest, an dessen Bau sich beide Geschlechter beteiligen, besteht außen aus Zweigen und frischen Reisern, die nach oben und zur Nestmulde hin feiner werden. Bisweilen wird in dieser Schicht auch Erde verbaut. Die innere Schicht besteht aus feinen Zweigen von Laubbäumen, die Nestmulde wird mit Stängeln, Gräsern oder Fasern ausgekleidet. Am Grund der Mulde finden sich Moos, Blätter, Würzelchen und Rinde, am Rand wird sie mit feinem Material wie Federn, Haare, Fäden gepolstert.

Der Eichelhäher schreitet für gewöhnlich später als andere Rabenvögel zur Eiablage. Diese findet meist erst bei völliger Laubdeckung statt, so dass der Zeitpunkt von Jahr zu Jahr um bis zu drei Wochen schwanken kann. Das Gelege besteht aus 4 bis 7, seltener 8 und höchstens bis zu 10 Eiern. Sie sind oval bis kurz- oder spitzoval und messen durchschnittlich etwa 31 x 23 mm. Sie zeigen wenig oder keinen Glanz und sind auf hellem Grund, der grünlich, bräunlich oder sandfarben sein kann, sehr fein hellbraun bis grünbraun gesprenkelt. Die Eiablage erfolgt im Intervall von 24 Stunden und die Bebrütung findet ab dem dritten oder vierten Ei statt. Sie dauert zwischen 16 und 17 Tagen, seltener länger.

Die Jungen schlüpfen meist innerhalb von 24 bis 30 Stunden, die Nestlingszeit dauert 20 bis 22 Tage. Nach dem Verlassen des Nestes werden die Jungen noch 3 bis 4 Wochen lang gefüttert.



Im Moment veranstalten die Vögel hier in meinem Garten und in der anliegenden Maquis ein so lautstarkes Spektakel, dass man Ohrstöpsel brauchen könnte. Sie haben nicht mal vor meiner fünfköpfigen Katzenbande Angst. Im Gegenteil, es sind meine Kätzchen, die sich schnell aus dem Staub machen, wenn die Bande wild krächzend angeflogen kommt …



© Miluna Tuani

© Fotos und Quellen: Wikipedia, A ghjandaghja

Donnerstag, 14. April 2011




Korsika’s erwachende Frühlings-, Natur- und Makro-Welten … Vorfrühlingserwachen …

Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen einen weiteren meiner Bildbände vorstellen. Er zeigt die Makroumwelt der erwachenden Frühlings-Flora und -Fauna im korsischen Mittelgebirge der Moïta Verde.



Das Album präsentiert eine Auswahl aus allem Grünen, Blumigen und Lebendigen auf ca. 435 Metern ü. NN



Dieses Buch ist der zweite Teil meiner Reihe « PHOTOIMPRESSIONEN AUS KORSIKA » auf bookrix.de. Weitere Beiträge werde ich Ihnen in einem anderen Post vorstellen.





Herzlichst,

Ihre Miluna




© Miluna Tuani

Mittwoch, 13. April 2011




Die Quelle aus dem Nichts

Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen eine meiner Real-Sci-Fiction-Stories mit Korsikabezug vorstellen. Aus dem Klappentext:


Eine Familie mit drei Kindern siedelt, Aussteigern gleich, von einer Großstadt auf dem Festland auf die Insel Korsika über.
Sie hat ein altes Steinhaus mit immensem Grundstück auf dem Lande erstanden, umgeben von wilder, dschungelartiger Natur.
Eines späten Nachmittags als sie vom Baden am Fluss zurückkommt, entdeckt sie mit Schrecken, dass in der Kaminnische ein Wasserstrahl aus der Mauer schwillt und das ganze Haus zu überschwemmen droht.

Fachkundige suchen nach der Ursache, doch die Diagnose ist schockierend: Weder unter dem Haus, unter den Mauern oder im Umkreis befinden sich Wasserrohre, noch irgendeine Art von unterirdischer Wasseransammlung oder Wasseradern. Man steht vor einem Rätsel und beginnt von einem Mysterium zu sprechen. Sensationssuchende aus aller Welt überfluten den Ort, während die Quelle munter weitersprudelt …



Wen die Story interessiert, kann auf bookrix weiterlesen



Herzlichst,

Ihre Miluna






© Miluna Tuani

Dienstag, 12. April 2011



Impressionen aus dem Baveddatal





Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen eines meiner Videos vorstellen: « Impressionen aus dem Baveddatal ».



Es ist das Tal, durch das der Sulinzara-Fluss, umgeben von Kieferwäldern und dichter Maquis, fließt.

Es gibt dort viele schöne Staubecken, in denen man baden kann. Im allgemeinen ist das Wasser im Mai angenehm frisch, im Sommer warm und auch im Herbst noch immer gut temperiert.

Im Hochsommer sind die bekanntesten Staubecken sehr überlaufen. Wer also eher Ruhe sucht, muss ein wenig höher, flussaufwärts marschieren, um ein stilles Plätzchen zu finden.



Aber Vorsicht, gegen Ende des Sommers, wenn die ersten Gewitter in den hohen Bergen hallen und plötzlich heftige Regenfälle einsetzen, kann es passieren, dass der Fluss auf einmal unerwartet ansteigt und alles mit sich reißt, was ihm im Wege steht.



Also besser wachsam das Wetter beobachten und nichts riskieren. Insbesondere nachts sollte man vermeiden nahe des Ufers zu biwakieren …



Dazu eine kleine Anekdote aus einem anderen Post.



Hier noch der Link zu meiner Story mit gleichem Themenbezug



Herzlichst,

Ihre Miluna



© Miluna Tuani

Montag, 11. April 2011




Lichtblicke: Nach dem Dunkel des Winters kommt das Licht und die Farben …

Liebe BesucherInnen,

nach einem grauen tristen Winter sind es die neuen Farben der Natur, die die Seele erwecken, die Augen erfreuen, und erquicken …



Hier ist eines meiner Bildbande mit frühlingsfarbigen, blütenbunten Photos, die ich auf Korsika aufgenommen und mit „abstrakten » Kurzaphorismen untermalt habe.



Herzlichst,

Ihre Miluna




© Miluna Tuani

Freitag, 8. April 2011




Korsische Sprichwörter im März und April

Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen eine neue Rubrik vorstellen: Korsische Sprichwörter (Pruverbi Corsi)



Viele korsische Sprichwörter stammen u.a. von Land – und Bergbauern, Hirten sowie Naturkundigen.

Da diese Personengruppen in der Natur, mit der Natur und von der Natur lebten, beobachteten sie die Ereignisse und entwickelten dafür Sprichwörter, die meistens wahre Aussagen beinhalten.

Hier eins der typischen Wetter-Landwirtschafts-Sprichwörter mit Saisonbezug auf den März und April:



Marzu asciuttu, aprile bagnatu, beatu à chi hà suminatu …



Übersetzt heißt das:



Ist der März trocken, regnet es im April, und glücklich ist der, der schon seine Saat eingestreut hat!



Also, dieses Jahr hatten wir einen verregneten feuchten März und der April ist nun sonnig, trocken und heiß! In diesem Fall ist also die Umkehrung des Sprichwortes auch gültig!



Bis zum nächsten Sprichwort im schönen Wonnemonat Mai.



Herzliche Grüße,

Ihre Miluna



© Miluna Tuani

Donnerstag, 7. April 2011




Frühlings*Blüten*Pracht*Erwachen

Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen einen meiner Bildbände vorstellen. Er zeigt die Makroumwelt der erwachenden Frühlings-Flora und -Fauna im korsischen Mittelgebirge der Moïta Verde.

Das Album präsentiert eine Auswahl aus allem Grünen, Blumigen und Lebendigen auf ca. 435 Metern ü. NN




Das Buch ist Teil meiner Reihe « PHOTOIMPRESSIONEN AUS KORSIKA » auf bookrix.de. Die anderen Beiträge werde ich Ihnen in einem anderen Post vorstellen.



Herzlichst,

Ihre Miluna





© Miluna Tuani

Dienstag, 5. April 2011




Gedicht der Woche: Frühlingserwachen in der Moïta Verde auf Korsika

Hier ein weiteres Gedicht, um den Frühling in der Moïta Verde auf Korsika zu begrüßen. Quelle des Gedichtes ist ein lyrisches Lied.

…Zur Mittagsstunde
gleißende Sonne schon,
noch glasklare Kühle
an Sternen reiche Nacht

Am lauen Morgen
Knospen sich öffnen
Blümchen voller Pracht
entfalten ihren ätherischen Duft
schwängern die noch laue Luft
erhellen den Tag
mit bunten frischen Farben
zart gelb, orange, rosa sacht
stolzes lila
purpurn erhaben

auf leuchtendem Weiß
Tautropfen glitzern
getroffen
von den Strahlen
der Sonne heiß
die uns mittags
strahlend lacht

Vögelchen zwitschern
mit lautem Schall
ihre Melodien munter
fliegen hoch hinauf ins Blau,
wie im Tanz der Freude
im Sturzflug wieder hinunter …

Schmetterlinge
farbenfroh auch sie
flattern da und hier

Käfer und Bienen summen
Hummeln brummeln
in den Blüten 
und überall

das ist der Frühling,
der nun erwacht!



© Miluna Tuani
2010/2011




Samstag, 2. April 2011



Makrowelten auf Korsika Teil I: Garteninsekten

Liebe Besucher(Innen),

heute möchte ich Ihnen einfach mal ein kleines Video vorstellen, aus der Makrowelt der Insekten auf Korsika:



Dieses Video zeigt typische Garteninsekten in ihrem natürlichen Lebensraum und deren Reaktion, wenn man sie stört. Es handelt sich hier um Rollasseln, einen roten Tausendfüssler und Ameisen, die es so gut wie überall gibt.

Diese hier leben aber im Mittelgebirge der Moïta Verde Region und zeigen ihre Aktivitäten, die manchmal zum Zuschauen anregen …



Viel Spaß beim Anschauen!



Herzliche Grüße,

Ihre Miluna



P.S. Das Video wurde von meiner achtjährigen Tochter aufgenommen …



Freitag, 1. April 2011




Rezepte aus Korsika: Avocadomus nach korsischer Art

Einfach und schnell zubereitet, als leckere Vorspeise, leichter Brotaufstrich, oder Canapé-Belag fürs kalte Buffet!



Avocadomus nach korsischer Art

Zutaten für 4 Personen

1 reife, weiche Avocado

1 ausgepresste (Bio)Zitrone

 1 Knoblauchzehe

1 Bund frische Nepita (wilde Minze)

1 EL Olivenöl

Salz, Pfeffer



Die Avocado halbieren, den Kern entfernen, das Fleisch mit einem Löffel ausschälen und in eine Schale geben. Die Zitrone auspressen, den Saft über das Avocadofleisch geben und leicht vermischen. Die Knoblauchzehe in kleine Stückchen schneiden, die Minze waschen, trocken tupfen und beides zusammen mit dem Olivenöl zum Avocadofleisch geben. Nach Geschmack, Salzen und Pfeffern. Wer es scharf mag, kann auch Chilipulver verwenden! Nun das ganze mit dem Mixstab zu einem homogenen Mus verarbeiten. Mit Folie abdecken und ca. 2 Stunden im Kühlschrank vor dem Servieren kühl stellen, damit die Zutaten ihr Aroma gut verbreiten. Auf gerösteten Baguettescheiben, auf Landbrottoasts oder wie auch immer je nach Geschmack und Fantasie servieren!



Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!



© Miluna Tuani