Wie bereits in einem meiner letzten Beiträge angekündigt, hier nun die Erklärung warum der spanische König Juan Carlos auch König von Korsika ist, zumindest auf dem Papier.
Schon zwei Tage nach dem Tod Francos, am 22. November 1975, wurde Juan Carlos zum König proklamiert. Seine Herrschaft wird aber erst 1977 anerkannt, nachdem sein Vater formell auf den Thron verzichtete. Er wird also zum König von Spanien, aber gleichzeitig auch König von:
Kastilien, León, Aragón, beider Sizilien (Neapel-Sizilien), Jerusalem, Navarra, Valencia, Galicien, Granada, Córdoba, Jaén, Sevilla, Toledo, Murcia, Sardinien, Korsika, Algarve, Algeciras, Mallorca, der Kanarischen Inseln, der West- und Ostindischen Inseln und der neuen Inseln und Festländer des Ozeans (Amerika),
Eine stolze Liste. Wie aber kam es dazu, dass der spanische König auch König von Korsika wurde?
Um dies zu verstehen machen wir einen Zeitsprung in das 13. Jh. Während einer feierliche Zeremonie im Petersdom in Rom am 4. April 1297 spricht Papst Bonifazio VII. Jakob II. von Aragon (Aragonien war ursprünglich eine Grafschaft im Nordosten des heutigen Spanien!) ein Herrschaftsgebiet zu, welches das Königreich von Sardinien und Korsika umfasst. Es handelte sich um ein neu geschaffenes Königreich das bis dahin noch nicht existierte, bestehend aus zwei Nachbarinseln die zwar sehr nah zusammenliegen aber politisch-institutionell autonom organisiert waren. Sardinien wurde von den Lehensherren Arborea, der Kommune Sassari sowie den Familien Doria und Malaspina beherscht, während Korsika sich unter genuesischer Herrschaft befand.
Warum der Papst über Korsika entscheiden konnte, habe ich ja in einem früheren Beitrag schon behandelt. Siehe « Korsika als Geschenk für den Papst« .
Der Papst hat durch die Schaffung dieses « Kompensations-Königreichs » einen 10 Jahre dauernden Krieg um die Vorherrschaft im Süden Italiens und den Streit um Sizilien zwischen dem Hause Aragon und auf der anderen Seite des französischen Hauses Anjou beigelegt. Jakob II. von Aragon verzichtet auf Sizilien und erhält zum Ausgleich das neu geschaffene korsisch-sardische Königreich.
Nach der Vereinigung Spaniens wird das Königreich Aragonien, zu dem auch Sardinien und Korsika gehören, in das spanisch Königreich integriert und so kommt es also, dass der spanische König auch König von Korsika ist.
Herzlichst,
Edmund Schroth
© Foto: commons.wikimedia Wappen der spanischen Königsfamilie
Donnerstag, 15. November 2012
Juan Carlos von Spanien wird König von Korsika!
Donnerstag, 30. August 2012
Spuren Korsikas in den USA
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FOTO: Edmund Schroth |
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Dienstag, 10. April 2012
…weil wir vom Affen abstammen! Kletterspaß im Hochseilgarten
Ich hatte am Ostermontag das Vergnügen eine Gruppe italienischer Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes in einen Hochseilgarten in der Nähe Ajaccio’s begleiten zu dürfen.
Dazu hier ein kleiner Film. Viel Vergnügen beim anschauen.
Herzlichst,
Edmund Schroth
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Montag, 19. März 2012
Die Insel Korsika als Geschenk für den Papst
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Pépin der Kurze in einem Gemälde des Malers Louis Félix Amiela |
Natürlich geht es nicht darum das Korsika an Papst Benedict XVI. verschenkt werden soll, sondern um ein Ereignis das auf das 8. Jahrhundert zurückgeht und welches besser verstehen lässt warum der Vatikan gelegentlich an dem Schicksal Korsikas mitgeschmiedet hat. Es geht um die sogenannte « Pippin(i)sche Schenkung ».
« Pippin der Jüngere » (714 – 768) oder auch « Pippin der Kurze » genannt, Vater von Karl dem Großen (der, der uns das mit der Schule eingebrockt hat, weil er in Klöstern Schulen einrichten ließ), wurde 751 zum König der Franken gewählt.
Der Papst fühlt sich im Jahre 754 durch die Langobarden bedroht und wendet sich an Pippin den Kurzen. Es wird vereinbart dass der König vom Papst gesalbt wird (damit ist man jetzt « König von Gottes Gnaden » und der König muss nicht mehr gewählt werden, sondern der König wird durch die Erbfolge bestimmt).
Pippin unternahm nach seiner 754 erfolgten Salbung einen siegreichen Heereszug im Auftrage des Papstes Stephan II. gegen die Langobarden. In den Friedensvereinbarungen zwang Pippin den Langobardenkönig Aistulf, unter Anderem die Inseln Korsika, Sardinien und Sizilien dem Papst der römischen Kirche zu « schenken ». Man spricht von der « Pippinischen Schenkung », die im Jahre 774 von Karl dem Großen bestätigt wurde.
Ungefähr ab diesem Zeitpunkt spricht man auch vom Kirchenstaat als Bezeichnung für die Gesamtheit der vom Papsttum beherrschten Besitzungen zu denen jetzt auch Korsika gehört. Deshalb « schmiedet » der Papst ab diesem Zeitpunkt auch am Schicksal Korsikas mit.
Chronologie des Einflusses der römischen Kirche auf Korsika:
Der Papst ernennt Graf Bonifacio zum Beschützer Korsikas (Es ist die Zeit der Überfälle auf die Insel durch die Mauren) Im gleichen Jahr gründet Graf Bonifacio im Süden der Insel die Stadt die seinen Namen trägt.
1077 Der Papst beauftragt den Bischof von Pisa mit der Verwaltung Korsikas. Aber auch Genua zeigt Interesse an der Insel und es kommt zu Konflikten zwischen der Republik Pisa und der Republik Genua. Im Jahre 1133 versucht der Papst zu schlichten, in dem er das Bischoftum Genua zum Erzbischoftum erhebt und sechs Bischoftümer auf Korsika unter den streitenden Parteien aufteilt. Er hofft damit den Konflikt beizulegen. Bis dahin gab es nur fünf Bischoftümer auf der Insel. Ein sechstes wird geschaffen, um dann gerecht, unter den Parteien jeweils drei Bischoftümer, aufteilen zu können.
Die Bischoftümer Ajaccio, Aleria und Sagona gehen an Pisa, Genua erhält Mariana, Nebbio und Accia. Letztendlich aber verliert Pisa 1248 eine entscheidende Schlacht gegen Genua. Die Insel geht endgültig an Genua über.
……..soweit für heute. demnächst die Fortsetzung:
Juan Carlos von Spanien, König von Korsika
Herzlichst,
Edmund Schroth
Montag, 16. Januar 2012
Reiseleiter oder Reisebegleiter für Kreuzfahrtpassagiere? Fordern Sie Qualität für Landausflüge in Ajaccio!


Der Grund für diese hastige Ausbildung von Reisebegleitern sei, so die IHK in einem Bericht des « Corse Matin » vom 28. Dezember 2011, die Nachfrage der Schiffahrtsgesellschaften nach mehr Reisebegleitern um anstatt 8 Busse für Ausflüge ganze 30 Busse zu füllen. Vielleicht sollte man dann auch daran denken, zukünftige Busfahrer im Schnellverfahren auszubilden, denn die würden ja dann auch knapp werden.
Tatsache aber ist, das schon heute viele qualifizierte Reiseleiter auf einer Warteliste auf Standby sind, viele aber abgesagt werden, da die Schiffe nicht genügend Ausflüge verkauft haben. Darüber hinaus buchen viele Schiffe mittlerweile gerne mehrsprachige Reiseleiter, die dann in einem Bus in 2 oder sogar 3 Sprachen arbeiten da es nicht genügend Passagier für 2 oder 3 Busse gab.
Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Reiseleiter und Reisebegleiter?
In Frankreich ist dieser Beruf reglementiert und ein staatlich geprüfter Reiseleiter (hier unterscheidet man zwischen regionalen und nationalen Reiseleitern) muss mindestens zwei Jahre Studium absolviert und eine entsprechende Prüfung bestanden haben. Dies garantiert nicht nur umfassende Sprachkenntnisse sondern auch fundierte Kenntnisse über Land und Leute, Geschichte, Kunstgeschichte und Architektur usw. Nur offizielle Reiseleiter sind berechtigt, in kunsthistorischen Gebäuden wie z.B. der Kathedrale von Ajaccio oder in Museen wie dem Geburtshaus von Napoleon oder dem Palais Fesch Reiseleitung durchzuführen. Staatlich geprüfte Reiseleiter erkennen Sie an einem von der Präfektur ausgestellten Anhänger mit Passfoto, einer Registriernummer und Information darüber, ob es sich um eine(n) regionale(n) oder nationale(n) Reiseleiter(in) handelt.
Achten Sie also bei einem Landausflug auf dieses Detail um sicher zu sein, dass Sie von einer qualifizierten Reiseleitung betreut werden. Am Preis ändert dies für Passagiere, die Ausflüge buchen, nichts. Also warum auf Qualität verzichten?
Herzlichst
Edmund Schroth
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