Montag, 19. März 2012

Montag, 19. März 2012




Die Insel Korsika als Geschenk für den Papst


Pépin der Kurze in einem
Gemälde des Malers
Louis Félix Amiela

Natürlich geht es nicht darum das Korsika an Papst Benedict XVI. verschenkt werden soll, sondern um ein Ereignis das auf das 8. Jahrhundert zurückgeht und welches besser verstehen lässt warum der Vatikan gelegentlich an dem Schicksal Korsikas mitgeschmiedet hat. Es geht um die sogenannte « Pippin(i)sche Schenkung ».



« Pippin der Jüngere » (714 – 768) oder auch « Pippin der Kurze » genannt, Vater von Karl dem Großen (der, der uns das mit der Schule eingebrockt hat, weil er in Klöstern Schulen einrichten ließ), wurde 751 zum König der Franken gewählt.



Der Papst fühlt sich im Jahre 754 durch die Langobarden bedroht und wendet sich an Pippin den Kurzen. Es wird vereinbart dass der König vom Papst gesalbt wird (damit ist man jetzt « König von Gottes Gnaden » und der König muss nicht mehr gewählt werden, sondern der König wird durch die Erbfolge bestimmt).

Pippin unternahm nach seiner 754 erfolgten Salbung einen siegreichen Heereszug im Auftrage des Papstes Stephan II. gegen die Langobarden. In den Friedensvereinbarungen zwang Pippin den Langobardenkönig Aistulf, unter Anderem die Inseln Korsika, Sardinien und Sizilien dem Papst der römischen Kirche zu « schenken ». Man spricht von der « Pippinischen Schenkung », die im Jahre 774 von Karl dem Großen bestätigt wurde.

Ungefähr ab diesem Zeitpunkt spricht man auch vom Kirchenstaat als Bezeichnung für die Gesamtheit der vom Papsttum beherrschten Besitzungen zu denen jetzt auch Korsika gehört. Deshalb « schmiedet » der Papst ab diesem Zeitpunkt auch am Schicksal Korsikas mit.



Chronologie des Einflusses der römischen Kirche auf Korsika:



Der Papst ernennt Graf Bonifacio zum Beschützer Korsikas (Es ist die Zeit der Überfälle auf die Insel durch die Mauren) Im gleichen Jahr gründet Graf Bonifacio im Süden der Insel die Stadt die seinen Namen trägt.



1077 Der Papst beauftragt den Bischof von Pisa mit der Verwaltung Korsikas. Aber auch Genua zeigt Interesse an der Insel und es kommt zu Konflikten zwischen der Republik Pisa und der Republik Genua. Im Jahre 1133 versucht der Papst zu schlichten, in dem er das Bischoftum Genua zum Erzbischoftum erhebt und sechs Bischoftümer auf Korsika unter den streitenden Parteien aufteilt. Er hofft damit den Konflikt beizulegen. Bis dahin gab es nur fünf Bischoftümer auf der Insel. Ein sechstes wird geschaffen, um dann gerecht, unter den Parteien jeweils drei Bischoftümer, aufteilen zu können.

Die Bischoftümer Ajaccio, Aleria und Sagona gehen an Pisa, Genua erhält Mariana, Nebbio und Accia. Letztendlich aber verliert Pisa 1248 eine entscheidende Schlacht gegen Genua. Die Insel geht endgültig an Genua über.



……..soweit für heute. demnächst die Fortsetzung:



Juan Carlos von Spanien, König von Korsika



Herzlichst,

Edmund Schroth