Bericht im « Corse-Matin » |
An diesem 30. September 1983 wurde der Himmel über Ajaccio immer dunkler. Die Wolkendecke zog sich zu und der Wind wurde stärker und stärker. Der Luftdruck sank ab auf 8 hPa und um 11:40 Uhr brach dann der Tornado über Ajaccio herein.
Starke Regenfälle und stürmiger Wind von 110 kmh richten innerhalb kürzester Zeit schwere Schäden in der Haupstadt Korsikas an. überschwemmte Straßen, entwurzelte Bäume, abgeknickte Telefonmasten und mitgerissene Autos und Fußgänger sind die Folge dieses ungewöhnlichen Sturms.
Zusammengebraut hat sich dieser Sturm im Norden Siziliens. Von hier wanderte er zunächst in Richtung tunesischer Küste um dann seinen Weg über Sardinien nach Korsika anzutreten. Über Ajaccio erreichte dieses Unwetter Sturmstärke und brach los. Das ganze dauert nur wenige Minuten, richtet aber erhebliche Schäden an.
Satellitenaufnahme vom 1. Oktober 1983, 15:00 Uhr |
Schnell findet man einen Namen für diesen Sturm: Tornado « Tino Rossi »
Am gleichen Tag wurde nämlich auch der Leichnam von Tino Rossi, dem berühmten Sänger aus Ajaccio, von Paris nach Ajaccio überführt. Die Maschine konnte allerdings wegen des schlechten Wetters nicht in Ajaccio landen und wurde deshalb nach Bastia umgeleitet. Von hier wurde dann Tino Rossi auf dem Landweg nach Ajaccio überführt.
So konnte er ein letztes mal seine Heimatinsel überqueren. Beigesetzt wurde Tino Rossi dann auf dem Friedhof von Ajaccio, der sich unweit seines Anwesens auf der « Route des sanguinaires » befindet.
Na, wenn das kein starker Abgang ist…
herzlichst,
Edmund Schroth