Donnerstag, 3. Dezember 2015

Donnerstag, 3. Dezember 2015




Schnäppchen: Ein Quadratkilometer USA für 110 Dollar

Mehr Geld wollte Napoleon für den Staat Louisiana in den heutigen USA nicht haben.

Im Jahre 1803 war Napoleon « Konsul auf Lebenszeit » aber noch nicht Kaiser von Frankreich. Das wird er erst mit der Kaiserkrönung am 2. Dezember 1804 in der « Notre dame de Paris », der Kathedrale, in der auch schon der berühmte Glöckner gelebt hat.

Im Jahre 1803 also, beschließt er den Staat Louisiana in Amerika an die Vereinigten Staaten zu verkaufen. Er war halt noch jung und brauchte das Geld. Allerdings ging es hier nicht um den Staat Louisiana wie wir ihn heute kennen, sondern um immerhin ganze 22% der heutigen USA, also satte 2 144 476 Quadratkilometer, wie hier auf der Karte zu sehen.




Der damals festgelegte Preis bringt uns Angesichts heutiger Grundstückspreise zum Träumen: Gerade mal 15 Millionen Dollar wurden damals für die über 2 Millionen Quadratkilometer bezahlt. Auf heutige Verhältnisse übertragen entspricht dies 230 Millionen US-Dollar, also einem Preis von 110 Dollar pro Quadratkilometer. Wenn das kein Schnäppchen ist!



Aber bleiben wir noch ein wenig in den USA…


Ein Bonaparte, Gründer des FBI?

Im gleichen Jahr (1803), in dem der französische Kaiser seine Besitzungen in Nordamerika veräußerte, befindet sich Jerome Bonaparte, der jüngste Bruder Napoleons und spätere König von Westfalen (ab 1807 bis 1813 durch die Heirat mit Katharina von Württemberg), in New York. Hier lernt er die bezaubernde, aber noch minderjährige Elisabeth Patterson kennen. Das zarte Alter war aber kein Hinderungsgrund, bedenken wir nämlich, dass auch Napoleons Mutter Laetitia schon im Alter von 14 Jahren heiratete. Aus der Verbindung zwischen Jerome und Elisabeth geht ein Sohn hervor.Napoleon lässt allerdings unter dem Vorwand von Elisabeths Minderjährigkeit die Ehe im Jahre 1805 wieder aufheben.


Der Sohn von Jerome Bonaparte, Jerome Napoleon Bonaparte, wächst in Baltimore auf und wird seinerseits im Jahre 1851 stolzer Vater von Charles Joseph Bonaparte. Dieser macht, bei diesem Namen fast schon Pflicht, eine politische Karriere. Nach seinem Jura-Studium in Harvard arbeitet er zunächst als Jurist und wird unter Präsident Roosevelt zum Marine-Minister und nach Roosevelts Amtszeit dann zum Justizminister ernannt. Im Rahmen dieses Amtes gründet er 1908 das BOI, « Bureau of investigations » welches später zum FBI, « Federal Bureau of Investigations » umbenannt wurde.



Der Gründer des FBI war also ein Bonaparte, Charles Joseph Bonaparte, Enkel von Jerome Bonaparte und Großneffe von Napoleon.



Tja, so gesehen würde es mich jetzt auch nicht mehr wirklich überraschen, wenn wir morgen erfahren würden dass die Gründung der NASA auf einen Bonaparte zurückgeht…



see you soon

Edmund Schroth



Mittwoch, 18. März 2015




Der Wachturm – Genueser-Warten auf Korsika


Unruhige Zeiten begannen Mitte des 16. Jahrhunderts für die Insel Korsika. Wie immer, kam die Gefahr über’s Meer.

Auslöser für die drei Jahrhunderte andauernden überfälle von Piraten war 1453 die Einnahme von Konstantinopel durch die Osmanen. Barbaresken deren Haupteinahmequellen Sklavenhandel und Lösegelderpressung waren, begannen Korsika zu überfallen und Teile der korsischen Bevölkerung zu verschleppen.



Die Republik Genua, die zu diesem Zeitpunkt noch über Korsika herrschte, fürchtete um ihre Einahmequellen und reagierte. Ab 1530 entstehen zunächst 23 Wachtürme, davon 10 am strategisch und wirtschaftich wichtigen Cap-Corse, um die Küsten zu überwachen und zu schützen. Durch vereinbarte Signale (Rauchzeichen) wurde die Bevölkerung vor verdächtigen Schiffen gewarnt.



Zwei genuesische Kommissare, Paolo Battista Calvo und Francesco Doria werden nach Korsika entsand um die Lage vor Ort zu beurteilen. Ab 1531 entstehen 90 weitere Türme, davon 32 am Cap-Corse. Die Türme waren zwischen 12 und 17 Meter hoch, abhängig davon wo sie gebaut wurden, auf einem Hügel oder direkt am Strand. Korsika soll den allgemein durchgeführten Schutzmassnahmen im Mittelmeerraum angepasst werden.



So entstehen insgesamt 120 Türme rund um die Insel. Davon existieren heute noch 68, einige wurden

restauriert und stehen unter Denkmalschutz.


Strenge vorschriften für die « Turm-Wächter »

Der Dienst der Turmwächter (I Torri) war kein « Zuckerschlecken ». Nur mit ausdrücklicher Genehmigung und nur aus ganz bestimmten Gründen durfte sich ein Soldat vom Turm entfernen, z.B. um sich mit Proviant zu versorgen oder um seinen Sold abzuholen. Unerlaubtes entfernen vom Turm wurde  streng bestraft. Am abend mussten die Wächter durch vereinbarte Signale anzeigen ob alles in Ordnung war.



Campomoro

Einer der größten Türme, Campomoro, befindet sich in der Nähe der Stadt Propriano an der Westküste.

Der auf einem Hügel stehende Turm ist von einer regelrechten Verteidigungsanlage mit Schutzmauer umgeben. Besonderheit: Die Soldaten von Campomoro hatten bis zu 15 Frauen an ihrer Seite die sich um die körperlich anstrengeden Arbeiten kümmern mussten, damit sich die Herren nicht zu sehr anstrengen mussten und dadurch vielleicht von ihrer Hauptaufgabe, dem Überwachen, abgelenkt wurden!



Auf einigen der Türme kann man heute Metallaufsätze erkennen, denn die Anlagen wurden im 19. Jahrhundert auch zum Telegrafieren benutzt. Heute gelten die noch vorhanden Türme als Warzeichen Korsikas und sind auf vielen Postkarten zu sehen.



Herzlichst

Edmund Schroth