Was verbindet die Insel mit dem Mufflon? Man kann sagen, dass das Mufflon oder Muffelschaf (im korsischen « a muvra, (w), u muvrone (m) », u muvriu (n)) das korsische Emblemtier überhaupt ist: Sein Bild oder seinen Namen findet man im Alltäglichen auf Korsika überall wieder, sei es nun der Name einer der bekanntesten Musikgruppen den I Muvrini, oder dem Café U Muvriu, dem gleichnamigen Muskatwein sowie auf Emblemen, Postkarten. Auf vielen Werbeplakaten für die Insel, für Hotels, Campingplätze, in den Namen von Restaurantund vielem mehr ist es verteten und verkörpert und symbolisiert die Freiheit und die Reinheit der wilden unbelassenen Natur Korsikas.
Etwa im fünften Jahrtausend v. Chr. gelangte der oder das Europäische Mufflon nach Korsika und Sardinien, eingeführt wurde es in fast ganz Europa.
Heute ist es sehr selten anzutreffen, da es durch starke Bejagung in ganz Europa ausgerottet wurde und einzig auf Korsika und Sardinien überleben konnte. Auf Korsika sind nur zwei Populationen erhalten geblieben, und zwar im Monte-Cinto-Massiv nördlich von Calacuccia (ich selbst habe eins in der Nähe von Calasima entdeckt!) und in der Umgebung des Col de Balvella zwischen Zonza und Solenzara. In der Nähe von Venaco nahe dem Monte Rotondo-Massiv wurden Mufflons wieder angesiedelt.
Auf Korsika ist die Jagd auf das Mufflon seit 1953 verboten, aber die Bestände bleiben wegen Wilderei gefährdet. Die Bestandszahlen betrugen auf Korsika 1967 etwa 180, heute sind es , dank eines Programmes (LIFE Mouflon), europäischer, nationaler und lokaler Naturschutzorganisationen, 800 Tiere. Die Naturschützer züchten die Mufflons in Gehegen nach, um den Bestand zu erhalten und zu vergrößern. In diesem Jahr nun sollen die ersten Jungtiere in die Freiheit ausgelassen werden…
e muvre di cutarta !!!!
Die Mufflons haben eine Körperlänge bis 120 cm, eine Schulterhöhe von 90 cm, ein Gewicht von 25 bis 40 kg bei Schafen, 35 bis 55 kg bei den Widdern. Sie haben ein glattes Haarkleid, die Widder sind im Sommer fuchsrotbraun, meist mit weißlichem Sattelfleck, die Schafe sind bräunlich. Im Winter sind beide Geschlechter dunkler. Die Widder haben schneckenförmig eingedrehte Hörner bis zu 80 cm Länge, die Weibchen erkennt man auf Korsika hingegen an ihren kleineren, leicht nach hinten gebogenen Hörnern.
Die Mufflons leben in gebirgigen Landschaften, in offenen Gebirgslandschaften auf steinigen, trockenen Böden. Das Fluchtverhalten der Mufflons ist an ihren eigentlichen Hochgebirgslebensraum angepasst: Bei Bedrohung flüchten sie in unzugängliche Felswände.
Mufflons sind Herbivoren und haben ein breites Nahrungsspektrum. Sie entrinden auch Waldbäume und verhindern weitgehend das Aufkommen von Baumbewuchs.
Mufflons bilden meist kleine Rudel mit einem älteren Schaf als Leittier. Böcke bilden außerhalb der Brunftzeit oft eigene Verbände. In der Rauschzeit kämpfen die Böcke um die Schafe, vor allem mit gegenseitigen Rammstößen der eingedrehten Hörner, um den Konkurrenten abzudrängen.
Die Paarungszeit ist im Oktober/November, die Tragzeit beträgt etwa fünf Monate, die Setzzeit ist im März/April. Es werden ein bis zwei Lämmer geboren, die Säugezeit beträgt etwa sechs Monate.
Auf Korsika gibt es neuerdings auch ein Öko-Museum, (in Ascu und in Moltifao), das das Leben der Mufflons auf Korsika vorstellt. Hier der Link zur Info-Seite:
http://www.eco-musee-corse.com/asco/eco_musee/mouflon/presentation_fr.htm
Corse, – Le Mouflon
Wer sich auf Bergwanderung in den oben angegebenen Gebieten befindet, sollte seinen Photoaparat oder eine Kamera auslösebereit halten, denn wenn auf einmal eins oder sogar mehrere erscheinen, sollte man sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, sie abzulichten.
Viel Spass bei der Fotojagd auf das korsische Muflon!
Hat einer von Ihnen eventuell eins abgelichtet, und möchte es uns bei uns im Blog einstellen? Wir würden uns darüber freuen!
Herzliche Grüsse,
Ihre Miluna
Fotos: Wikipedia
Kommentare:
Regine Kulawig
hat gesagt…
Ich liebe Muflons. Heute habe ich gelernt, dass sie für Korsika eine besondere Bedeutung haben. Das wusste ich noch nicht. Danke für diesen informativen Beitrag, der einer Tierrasse die Beachtung schenkt, die sie verdient.
Herzliche Grüße
R.W. Kulawig
15. März 2011 um 00:08
Christa Philipp
hat gesagt…
Das ist ja sehr interessant, dieser Bericht.
Ich finde es toll, liebe Miluna, was Du uns hier zeigst.
Herzlichst,
Christa-Eiskristall
16. März 2011 um 22:04
Miluna Tuani
hat gesagt…
danke, lieb Regine, liebe Christa, freut mich Euch auch hier willkommen zu heißen, herzlichst, Eure Miluna
19. März 2012 um 12:07
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