Montag, 24. März 2014

Montag, 24. März 2014




Bürgermeisterwahlen 2014 auf Korsika – eine kleine Parodie

© Wikipedia

Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen einen kleinen Beitrag zu einem saisonbedingten Thema präsentieren: Die Bürgermeisterwahlen auf Korsika.



Viel Spaß und denken Sie daran, Lachen ist gesund!









Bürgermeisterwahlen 2014 auf Korsika – eine kleine Parodie



Am Sonntag fanden auf Korsika und natürlich auch auf dem Festland die BürgermeisterInnenwahlen statt. Alle sechs Jahre wieder, erfolgt  dieses aufregende  Ereignis im Vorfrühling.



Während in den Dörfern die Amseln und Zaunkönige schallend in der warmen von Mimosen- und Mandelbaumblütenduft geschwängerter Briese tirilieren, wird ihr fröhlicher Gesang von hallenden Gewehrschüssen aus hier und da unterbrochen.

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Verspätete Jäger oder sogar Wilderer? Aber nein doch! Es sind die gestern  noch engste Busenfreunde, ehemalige Nachbarn oder Schwurbrüder, die sich durch ihre unterschiedlichen Wahlgeschmäcker ordentlich in die Haare geraten sind. Nicht nur wegen des Wahlgeschmacks an sich – es ist ja bekannt das man in der korsischen Insidergesellschaft nur diejenigen akzeptiert,  die wie ihre Schafe eben, brav ihrer Herde und ihrem Hirten, und manchmal auch dem Hirtenhund auf Schritt und Tritt folgen, also blöken, Verzeihung sprechen, trinken, essen und vor allen Dingen, die selbe politische Richtung wählen, so wie ihr Dorfchef oder Obergourou, wie manche Systemgegner sie nennen.



So geschieht es also, dass die verfeindeten Wahlgegner  mit Waffengewalt versuchen sich zu überzeugen, die Seite zu wechseln, aber auch die mit noch größeren Schmiergeldern und Angeboten angelockten Wahlwilligen aus dem Weg zu räumen, um wiederum von den Alibabaschätzen  zu profitieren. Dazu gehören Grundstücke als Wohnsitznachweis für Neuwähler aber u.a. auch Zahnersatze und aufprotzende Geländewagen,  geimpfte Ziegen-, Schaf-, Schweine oder Kuh-Herden für altangesessene Wähler.



In dieser Wahlperiode sollte man sich als Besucher nur mit Vorsicht in Dorfgemeinden aufhalten, denn Schilder wie „Achtung Scharfschüsse in der Wahlperiode“ gibt es ja leider nicht.

Auch in den Städten kann man so einige bizarre Dinge an den Wahlsonntagen beobachten. Wie z.B. Personenballungen, die in kleinen Gruppen von einem bewaffneten Wahlbegleiter in Richtung Wahllokale jeden Bezirkes wie Vieh  angetrieben und manchmal gestoßen werden.



Wenn man die zombiehaften Gesichter der Zwangswähler vor den Urnen betrachtet, die alle die selbe Bewegung in derselben Reihenfolge in derselben Geschwindigkeit ausführen, fragt  man sich wirklich, ob das nicht schon die moderne Hightechwahlroboter sind, die dazu programmiert sind denselben Kandidaten zu wählen. Der neuste Hit aus China, also?

Wie auch immer, es ist ja bekannt,  was die Zwangserwählten  riskieren, wenn sie aus der Reihe tanzen: Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit und vieles mehr, droht ihnen wenn sie nicht ihren Bürgermeister wieder erwählen, oder den Oberobergourou der Obergourous, wie schon erwähnt, wie sie von den Systemgegnern genannt werden.

Man wagt es kaum zu glauben, aber es gibt auch Freiwillige Wähler, die sogenannten Speichellecker oder Jünger der Oberobergourous. Diese wählen freiwillig ihren Auserwählten, profitieren deswegen am meisten von der Situation, vor, während, und nach den Wahlen und vor allen Dingen nach dem Sieg ihres Heiligen, feiern diese unter sich lautstark in den Wahlzelten oder Sälen, bei aufgetischten Banketten, Kaviar aus dem Mittelmeer, nein, den gibt’s wohl nicht im Mittelmeer, Champagner aus Korsika, oder aus der Champagne, wie auch immer, die große Zeche ist angesagt, und dauert über einen halben Monat.

Doch am bequemsten haben es noch immer die schon lange verstorbenen Wähler, die müssen sich nicht einmal in ihrem Grab umdrehen, ihre Stimme wird automatisch dazugerechnet und wiegt der eines Lebenden Wählers.



So lassen wir diesen Dingen besser  lieber ihren Lauf. In einem nächsten Artikel werde  ich mich mit einem Bericht aus dem Leben eines Wahl- und Systemgegners beschäftigen.



Dazu nur kurz, was es bedeutet, ein angeheiratetes Familienmitglied eines solchen zu sein: Wenn die Wahlen nahen, werden sie auf einmal von beiden Seiten umschmeichelt und umschleimt. Dann geht es an direkte Fragen: Wählst du oder nicht? Wenn ja wen? Wenn nein, warum nicht ihn? Warum nicht den? Dann geht’s an die ersten Drohungen . So wie, wenn nicht den, dann  usw.

So versucht man zu erklären, warum man nicht diesen oder jeden wählen möchte: « Ich wähle nur Kandidaten, die meiner Ideologie entsprechen ». Mit diesen Erklärungen kommt man besten durch!!!



1. Ökologen, Natur und Tierschützer – Sie blicken erstaunt und erzürnt wie Hühner wenn’s donnert.

2. Glaubensfreie Atheisten – Die Augen werden noch größer, der Mund steht offen und sie machen Zeichen des Bekreuzigens.

3. Feministische Aktivistinnen – Ein entsetzter Aufschrei  gefolgt von Flucht wie vom Teufel selber gejagt.

Und damit hat sich’s, für sechs Jahre lassen sie dich in Ruhe.



Also dann an die Urnen liebe Zwangswähler, Freiwillige und Selbstmörder (Systemgegner), und Nichtwähler, versteckt Euch in den unterirdischen Grotten der Bergdörfer bis alles vorbei ist.



Ihre Miluna

21.03.2014







© Miluna Tuani

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