Montag, 22. August 2011

Montag, 22. August 2011



Drabbles aus Korsika: Früh übt sich…

Liebe BesucherInnen,


heute möchte ich ein weitere meiner Drabbles vorstellen, welches ich für einen Drabblewettbewerb auf Bookrix eingestellt hatte.


Vielleicht wissen Sie ja, ein Drabble ist eine Minikurzgeschichte mit einer Pointe am Ende, und auch der Inhalt kann leicht parodisch, oder ironisch sein;  hier ein noch einer meiner Auswürfe, dessen Handlung auf Korsika spielt und aus dem « alltäglichen » Leben erzählt …


Früh übt sich…


Ich kam von der Ebene vom Einkaufen zurück. Ich parkte meinen Wagen vor dem Haus, als ich von einer Bande von  neun schmutzig-räudigen Jagdhunden stürmisch bellend begrüßt werde. Sie sprangen an meinem Wagen hoch und verursachten mit ihren Krallen überall Kratzer im Lack, ich versuchte sie wegzujagen, doch sie wichen mir nicht von der Seite und sie ließen mich kaum aus dem Auto aussteigen. Ich schaute sie mir näher an und sie begannen mir stürmisch die Hände abzuschlabbern. Ich überlegte: Irgendwoher kannte ich diese Hunde. Da kam auf einmal mein Wachhaushund Dino angerannt, verjagte die Eindringlinge kläffend aus seinem Territorium, doch sie blieben in kurzer Entfernung auf dem Auffahrtsweg sitzen. Komisch, ich war mir sicher, vor dem Gehen, Dino angeleint zu haben. Ich schleppte meine Einkäufe zur Terrasse, bemerke entsetzt, dass die Fensterläden der Terrassentür und auch die Türen weit offenstanden.  Wie auch die Fenster und die Fensterläden der Zimmer. Ich liess meine Einkäufe vor der Tür stehen und trat vorsichtig ein, Dino dicht hinter mir, was ich da erblicke, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich stelle fest, dass mein Wohnzimmer und das ganze Haus völlig verwüstet  ist…  ich schaue mich wie in Trance um, gehe Raum für Raum ab: in den Zimmern ist die Kleidung  aus den Schränken herausgerissen  und auf dem Boden  in völliger Unordnung verteilt, einige meiner Blusen in Fetzen zerschnitten, wie auch die Gardinen, das Spielzeug meiner Kinder findet man überall verstreut, ich finde abgerissene Köpfe meiner Kollektorbarbiepuppen überall, aus meiner Vitrine, deren Scheibe zerbrochen ist, der Fernseher und die Computer sind angestellt,  CDS, Videos, Bücher usw. überall und aber auch überall, wie Bücher, Schulmateriealien, auch die Küche ist ein totales Chaos: zerbrochene Teller, Tassen, Gläser übersähen den Kachelboden, der Kühlschrank  steht offen und ist geleert, das Eisfach offen, und ist dabei abzutauen und eine Wasserpfütze fließt mir entgegen, einige Tiefkühlprodukte liegen offen da, wie Fleisch, Gemüse, und andere Produkte schon aufgetaut, an denen sich die Fliegen erlaben, der E-Herd ist auf Stufe 8 angestellt, der Gasherd aufgedreht… überall  im Haus ist das Licht an, heißes Wasser läuft im Bad, in der Badewanne fast über;  im Keller, wo ich einige Müllbeutel gelagert hatte, weil der Müllcontainer über eine Woche nicht geleert worden ist, zerfetzt und der Müll hinterm Haus überall verteilt … als ich wieder ein wenig Atem gefasst habe,  beschließe ich, die Polizei zu benachrichtigen, als mich gerade die Direktorin der Schule meiner Kinder anruft. Sie fragt mich, ob ich die zwei Klassenkameradinnen meiner Tochter aus dem Nachbardorf gesehen hätte, da sie heute nicht mit dem Bus zur Schule gekommen seien, und ihre Eltern nach ihnen suchen.
Da fällt es mir ein, das sind ihre Hunde! Ich antwortete, es sei möglich, dass sie hier gewesen waren  und erkläre die Situation! Die Direktorin entgegnet mir: „Na das Wichtigste ist, das wir eine Spur von Ihnen haben! » –  Ich rufe ihre Mutter an und frage sie, ob es ihre Töchter waren, die  bei mir eingebrochen sind und diese Verwüstung hinterlassen haben.  Sie bestätigt dass es ihre 6- und 9-jährigen Töchter waren. Sie entschuldigt sich nicht einmal, entgegnet nur, dass sie sich große Sorgen gemacht hätte, bis sie ihren Zettel  mit der Nachricht gefunden hatte, auf dem stand, dass sie sich auf den Weg zu mir gemacht hatten; als dann ihr Vater sie abholen wollte, verweigerten sie die Türen zu öffnen, da sie ja durch die Terrassenfenstertür eingestiegen waren, (die Tür schießt nicht mehr richtig von außen, nur von innen, also auch Kinder können sie eintreten, ihr Bruder, der Klassenkamerad meines ältesten Sohnes wusste das),  so musste ihr Vater eine weitere Tür eintreten, um hineinzukommen,  dann hätte er sie schnellstens abgeschleppt,  nur eins hatte er vergessen,  die Hunde mitzunehmen…  die Mutter der Einbrecherlollitas bat mich, sie doch bei ihnen vorbeizubringen …
Eine Woche später erhielt ich eine Nachricht von meinem Vermieter, der sehr ungehalten war, er erklärte mir, er hätte Fotos zu Gesicht bekommen, in dem fast in jedem Raum seines Hauses überall ein  totales Chaos aus Unordnung und Müll  zu sehen sei. Er wollte schnellstens eine Erklärung dafür  und Neuigkeiten,  ob die Ordnung in seinem Haus wieder hergestellt sei …

Liebe Grüße,


Miluna

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