Mittwoch, 1. Juni 2011

Mittwoch, 1. Juni 2011




Fauna Korsikas: U Malmignattu: Die Mediterrane Schwarze Witwe (Latrodectus tredecimguttatus)

Die Mediterrane Schwarze Witwe (Latrodectus tredecimguttatus), im korsischen Malmignattu oder Zinerva genannt, ist eine Webspinne aus der Familie der Haubennetzspinnen (Theridiidae).


Diese Spinne stellt eine Gefahr für den Menschen im Falle eines Bisses dar. Ihr Gift ist zwar nicht so stark wie das der eng verwandten Südlichen Schwarzen Witwe (Latrodectus mactans), dennoch gehört sie zu den gefährlicheren Arten. Sie ist nicht angriffslustig, doch da sie nachtaktiv ist, kann es passieren, dass man mit ihr in Kontakt kommt.
Auf Korsika findet man ihre Netze am Boden in trockenen Macchiepflanzen, unter Felsvorsprüngen, aber auch in Mauerritzen alter Steinhäuser und sogar in trockener Vegetation in den Hinterstrandregionen.
Bevor man sich also in wildem Macchiegras oder auf einem Felsen, oder auch im Strandhinterland niederlässt, sollte man gründlich den Boden inspizieren. Auch Steine sollte man mit Vorsicht deplatzieren, da sie an den Seiten oder darunter sitzen kann!

Sollte es doch passieren, dass man gebissen wurde, so schnell wie möglich ein Krankenhaus aufsuchen, wenn möglich die Spinne als Beweis mitnehmen!


Das von der Spinne injizierte Nervengift ist ein Proteingemisch aus verschiedenen Latrotoxinen. Es verursacht unwillkürliche neuromuskuläre Entladungen, die zu krampfartigen Bauchschmerzen, zu Kopfschmerzen, Bluthochdruck und nach ein bis drei Stunden zu generalisierenden, sich rasch steigernden Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen, auch Palpitationen des Herzmuskels führen. Unbehandelt können diese Symptome tagelang anhalten.

An der Bisswunde kommt es zu lokalen Schwellungen und Rötungen.



Oft kann der Zusammenhang der Symptome mit dem Spinnenbiss nicht hergestellt werden, da die meisten Erscheinungen dieses Krankheitsbildes, das Latrodektismus genannt wird, erst nach 20 Minuten bis 2 Stunden spürbar werden. Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen sind oft die Folge.


Die Gefährlichkeit des Spinnenbisses für den Menschen bleibt umstritten. Zuweilen wird die Wirkung des Bisses nur wie die eines Wespenstichs beschrieben. Tödliche Verläufe nach einem Biss kommen nur in extremen Ausnahmefällen vor, etwa bei vier bis fünf von tausend Bissen.


Typische Merkmale der mediterranen schwarzen Witwen sind sowohl für Männchen als auch für Weibchen 13 hell umrandete rote Flecken auf dem Hinterleib.





Ähnlich wie bei den anderen Arten der Echten Witwen sind die Männchen der Europäischen Schwarzen Witwe wesentlich kleiner als die Weibchen.



Die weiblichen Spinnen erreichen meist eine Körperlänge von etwas mehr als einem Zentimeter. Das vordere und das hintere Beinpaar sind rund zwei Zentimeter lang, die Beinspannweite beträgt somit rund vier Zentimeter. Die beiden mittleren Beinpaare sind wesentlich kürzer, das dritte Beinpaar erreicht mit elf Millimetern nur etwas mehr als die Hälfte der Vorder- und Hinterextremitäten, das zweite Beinpaar ist rund 14 Millimeter lang. Die Farbe der Beine ist beim Weibchen schwarz.



Der Hinterleib wirkt mit einer Länge von 5,5 Millimetern und einer Breite von 4,7 Millimetern kugelförmig und leicht oval.


Diese Art spinnt ihr unregelmäßiges Fangnetz in Bodennähe zwischen Grashalmen und niedriger Vegetation. Unter Steinen verborgen wartet sie auf Beute, die sich in den Spinnfäden verfängt. Sie ernährt sich hauptsächlich von bodenbewohnenden Insekten, meist von größeren Käfern, die sie mit Hilfe ihrer spitzen Kieferklauen, durch die sie das Gift injiziert, überwältigen kann. Es gibt auch Berichte über den Fang von kleinen Wirbeltieren, hauptsächlich Eidechsen, die sich in ihrem Netz verfangen.


Ich selbst bin einmal gebissen worden, und das in der Nacht in meinem Bett!

Außer den oben genannten Symptomen, hatte ich arges Herzflattern, und fühlte mich eine Woche sehr schlapp. Auch die Bissstelle an der Halsschlagader schwoll stark an und schmerzte noch einige Tage später! Anscheinend war das Spinnentier des Nachts über mich gekrabbelt und als ich sie mit der Hand wegfegen wollte, biss sie zu. Erst am Morgen fand ich den zerquetschten Rest der Spinne, aber die roten Punkte waren doch deutlich erkennbar. Beim Untersuchen meines Bettes, fand ich dann das Netz in den Holzbalken und am anderen Ende noch ein zweites mit einer anderen darin! Mein Arzt sagte mir, dass ich Glück gehabt hätte, denn vor kurzem hatte er eine Patientin eingewiesen, die nach dem Biss einige Stunden später ins Koma gefallen war…





Also in freier Natur vor allen Dingen, aufgepasst, wo man sich hinsetzt!


Einen erholsamen, spinnenfreien Urlaub wünscht Ihnen,

Ihre Miluna



Quellen und Fotos:



www.ocic.oec.fr/catalog

Wikipedia

Keine Kommentare: