Mittwoch, 23. Februar 2011

Mittwoch, 23. Februar 2011




Leseprobe aus meinem Roman « Wurzeln der Hoffnung »

Heute biete ich Ihnen eine noch unveröffentlichte Leseprobe aus meinem Roman „Wurzeln der Hoffnung“ an. Den Ausschnitt veröffentliche ich mit freundlicher Genehmigung des Sirius Verlags, bei dem der Roman erschienen ist. Das Buch ist als Ebook erschienen, am Ende des Posts gibt es auch einen Link zum Download des Romans für Ebook-Reader wie den Kindle von Amazon.

Vielen Dank für Ihre Interesse.

Herzlichst,Ihre Miluna







Dieses musikalisch untermalte Video habe ich mit Photos in chronologischer Reihenfolge zu den Kapiteln des Romans zusammengestellt



« Wurzeln der Hoffnung »



Ein Konvoi von zehn schwarzen Geländewägen bog von der Hauptstraße in eine kleine Nebenstraße ab und fuhr in eiligem Tempo die kurvige Bergstraße zwischen den mit grüner Macchia und jungen Korkeichen bewachsenen Felsen hinauf. Die Wagen setzten ihre schnelle Fahrt bis zu einem Plateau fort, von dem eine steile, betonierte Piste hinunter zu einem jakobsmuschelförmigen Golf führte, an den sich noch weitere, kleinere Golfe anreihten.

Der Vollmond ging am Osthorizont auf und spiegelte sich auf dem glatten Meer. Die nächtliche Stille wurde von dem Aufheulen der Geländewagenmotoren unterbrochen, sogar die Nachtvögel stellten ihren Gesang ein und die Frösche am Bach hörten auf zu quaken. Nur einige Grillen zirpten unaufhaltsam weiter.

Die Geländefahrzeuge fuhren nun langsam die steile Piste hinunter und folgten ihr bis zur nächsten betonierten Einfahrt. Dort hielt der Konvoi einen Augenblick an. Dann fuhren fünf Wagen links und fünf Wagen rechts neben der Piste hinein in ein Feld, das mit flachen Macchiapflanzen bewachsen war.

Steine flogen davon und Zweige krachten unter den mahlenden Rädern.

Die überfahrenen Pflanzen gaben einen würzigen, betörenden Duft ab, der in der Luft hängen blieb. Es roch wie nach einem Frühsommerregen.

Nach kurzer, holpriger Fahrt hielt der geteilte Konvoi unter einem Pinienhain an. Die Wagen wendeten und stellten sich, einer neben dem anderen, auf. In jedem Wagen blieb ein maskierter Fahrer sitzen.

Vierzehn Männer, maskiert und in schwarzen Kampfanzügen, stiegen geräuschlos aus, und legten sich Waffen- und Munitionsgürtel um. Sie beluden ihre Schultern mit vollgepackten Militärrucksäcken. Dann robbten sie zu den sich im Bau befindlichen Feriencamps.

Alicia passierte gerade den Ort Suertanatra, den ihr Kollege in seiner Nachricht genannt hatte, und fuhr die schmale und mit Schlaglöchern übersäte Straße hoch bis zu einem Plateau. Dort überlegte sie, welchen Weg sie einschlagen sollte. Vor sich sah sie zwei Möglichkeiten, hinunter zum Meer zugelangen.





Auf einer sehr steilen Piste oder auf einem weniger steilen, schmalen Weg. Sie entschied sich für den Weg. Nach kurzer Fahrt erreichte sie einen Wegweiser mit der Aufschrift ›Golfu di Pirone‹. Das war das Feriencamp, das bald eröffnen sollte.

Alicia fuhr hin und parkte ihren Wagen unter einer riesigen Pinie, nicht weit von der Eingangspiste des Camps. Sie lud sich ihre Kamerarüstung auf, machte ihre Apparate auslösebereit und begab sich auf den Weg zur Rezeption des Camps.

Saveriu und andere Kommandomitglieder waren gerade dabei, die Hauptanlagen, Bungalows, Duschkomplexe und Restaurantpavillons und die Rezeption des fast vollendeten Feriencamps mit Sprengstoff zu bestücken. Sie verständigten sich mithilfe einer Zeichensprache, um jeden Lärm zu vermeiden.

Tony und Felice, die Wache am Eingang standen, schauten ungeduldig auf die Uhr. Tony flüsterte: „Wo, zum Teufel, bleibt Michel?“ Felice schüttelte den Kopf und antwortete in Zeichensprache, als er Schritte aus der Richtung der Rezeption sich nähern hörte. Die beiden nahmen Deckung hinter dem bogenförmigen Eingang, Tony hielt sein Maschinengewehr im Anschlag.

Sie beobachteten, wie ein Mitglied des Kommandos mit einer Person aus dem Schatten trat, die mit einer Kameraausrüstung beladen war.

„Ohimè!“, stieß Felice laut hervor, als er die Person erkannte.

Sein Kollege puffte ihn unsanft in die Seite. „Nicht so laut, was ist denn? Oh, Michel hat eine Vertretung geschickt. Ist das nicht – Saverius Fotografin?“, flüsterte Tony.

Felice nickte und gab Alicia zu verstehen, dass sie keinen Lärm machen durfte. Tony erklärte ihr leise, welche Aufnahmen sie machen sollte. Sie ging sofort an die Arbeit, begleitet von dem Maskierten, der ihre Kameraausrüstung trug.

Alicia fotografierte das Kommando beim Auslegen der Sprengladungen gemäß Tonys Anweisungen. Sie machte schnell und war bald fertig mit der Arbeit. Gerade als sie sich auf den Rückweg zur Rezeption machte, kam ein maskierter Kämpfer auf sie zu.

»Alicia, was machst du denn hier!« Er riss seine Maske vom Gesicht.

„Xavier, bist du es?“ Sie versuchte, trotz ihrer Aufregung und

Freude, so leise wie möglich zu sprechen. „Ich vertrete Michel.“

Er nahm sie schweigend in die Arme. Sie drückte ihn fest an sich und sie schauten sich einen Augenblick lang tief in die Augen. „Alicia, du musst hier weg! So schnell wie möglich! Du hättest nicht hier herkommen sollen. Du hast deine Aufnahmen im Kasten? Also geh, bitte. Schnell!“

„Xavier oder Saveriu? Du hast mir noch keine Antwort gegeben“, hakte sie ein wenig verärgert nach.

Weitere Kommandomitglieder kamen aus allen Richtungen angelaufen, um sich für den Abmarsch bereit zu machen. Er schaute nervös auf die Umstehenden und antwortete ihr, indem er sie in Richtung Rezeption vor sich herschob: „Dazu haben wir jetzt keine Zeit, Alicia. Bitte, sei vernünftig. Mach dich auf den Weg. Es ist zu gefährlich!“ Ganz nah an ihrem Ohr flüsterte er: „Ich liebe dich! Das ist meine Antwort.“

„Xavier, also bist du es!“

Er nickte und sie umarmte und küsste ihn leidenschaftlich. Die Herumstehenden klatschten leise Applaus und einer flüsterte: „Also wirklich. Was für eine rührende Szene! Nur ist das hier leider nicht der Ort und auch nicht die Zeit für Romantik…“

Langsam, wie in Zeitlupe, lösten sie sich voneinander. Sie lud sich die Kameraausrüstung auf die Schulter und ließ sich wieder hinaus zu ihrem Wagen begleiten. Saveriu brach mit den anderen zur Sprengung auf.




Als Alicia wieder die Hauptstraße erreicht hatte, fuhr sie in zügigem Tempo zurück in den Norden. Sie hatte ein so intensives Kribbeln in der Magengegend, dass sie aufpassen musste, nicht vor Euphorie die Kontrolle über ihren Wagen zu verlieren.

Dabei hatte sie auch nicht gemerkt, dass auf der Bergstraße ein kleiner Wagen hinter ihr war. Auf der Abzweigung in die Hauptstraße hielt der Wagen an. Ein Mann stieg aus und sprach in sein Handy. Dann fuhr er Richtung Süden weiter.

Wenig später durchschnitten die aufheulenden Polizeisirenen die Stille der Spätsommernacht.

Saveriu und seine Freunde waren gerade dabei, zu ihren Geländewagen zu rennen, nachdem sie endlich die Sprengschnüre gezündet hatten. Bis zu den Explosionen blieb wenig Zeit und sie mussten sich sehr beeilen, um sich aus der Reichweite der zerstörerischen Detonationen zu begeben. Kurz bevor sie ihre Wagen erreicht hatten, hörten sie Sirenengeheul und Motorendröhnen. Über ihnen näherten sich Polizeihubschrauber, Scheinwerferlicht erfasste sie bei ihrem Versuch zu fliehen. Bis zu den Zähnen bewaffnete Männer der Antiterroreinheit umstellten das Camp in kürzester Zeit und trieben die Kämpfer zusammen.

„Ohimè, wir sind aufgeflogen!“, schrie Felice. Tony schoss eine Salve nach oben. Ein Kugelhagel kam herab.

„In Deckung, Männer!“



© Miluna Tuani





…Ende der Leseprobe, weiter geht’s hier:





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http://siriusverlag.blogspot.fr/2010/12/weihnachten-in-der-leseprobe-wurzeln.html




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