Liebe BesucherInnen,
der Herbst hat begonnen und auch auf Korsika sind die Temperaturen herbstlich geworden. Tagsüber ist es noch angenehm sonnig, aber abends lädt ein knisterndes Kaminfeuer ein, sich aufzuwärmen. Vor allem wenn der Wind bläst und es stürmt. Die Herbstwinde können schon eiskalt sein, und manchmal mit ihrer Stärke einiges umreißen.
Da sind wir nun beim Thema des heutigen Postes: Die Winde auf Korsika.
Kennen sie die Namen der Winde und was sie mit sich bringen?
Hier die Antworten:
Beginnen wir im Norden. Der von Norden kommende Wind wird im korsischen „Tramuntana“ genannt. Er ist eher kalt und trocken und weht von jenseits der Alpen.
Sein Kollege aus dem Nordwesten ist bekanntlich der „Mistral“ (Maestrale im Korsischen). Er ist ebenso kalt und trocken, bringt aber dazu klare Sicht.
Der Nordostwind wird „Grecale“ genannt und ist von feuchter und schwüler Luft begleitet.
Der Ostwind ist auch sehr bekannt: Der „Levante“. Er bringt warme und feuchte Luft mit sich und ist geprägt durch die Dünenbildung und die Entstehung der Lagunen an der Ostküste.
Der wohl bekannteste Wind ist der aus dem Südosten: Der « Scirocco », der feucht und heiß ist und Gewitterstürme mit sich bringt. Ihm ist unter anderen ein Lied gewidmet, eins der beliebtesten und bekanntesten aus dem Repertoir der legendären korsischen Gruppe I Chjami Aghjalesi.
Weiter geht es mit dem Libeccu, dem Südwestwind, der wohl am häufigsten und mächtig stark weht. Er bringt große Temperaturschwankungen mit sich und sagt manchmal Regen voraus.
Ein ziemlich seltener Wind ist der Westwind, der Punente: Er ist sehr heiß und bringt trockene, stickge Luft mit sich.
Ebenso gibt es auch Land- und Seewinde, die sich durch die unterschiedlich starken tageszeitlichen Erwärmung ergeben: Die von Napoleon Bonaparte angepriesene Landbrise „Terranu“ genannt, weht in der Nacht und trägt häufig den so authentischen Duft der Macchia ins Meer hinaus.
Die Seebrise „Mezziornu“ beginnt circa 2-4 Stunden nach Sonnenaufgang und erreicht ihren Höhepunkt zwischen 13-14 Uhr und endet dann 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang.
An der Westküste, am Südcap und vor allen auch am Cap Corse, verursachen die steil aufragenden Berge besonders dort wo sie direkt aus dem Meer aufsteigen eine starke Kreuzsee. Bei schwerem Seegang erreicht diese enorme Ausmaße und glättet sich erst weit draußen auf dem offenen Meer.
Deswegen sollte man bei einer Bootsfahrt entlang der Küste bedenken, dass der Wind von einem Kap zum anderen aus unterschiedlicher Richtung und in unterschiedlicher Stärke wehen kann.
Ich wünschen Ihnen nun guten Wind und einen schönen erlebnisreichen Herbst,
Ihre Miluna & Co.
Anbei « I Venti di Bavedda » – die Winde vom Bavella.
© Miluna Tuani
© Foto Wikipedia
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