Donnerstag, 29. März 2012

Donnerstag, 29. März 2012




Musik aus Korsika: Termine der ersten drei Konzerte der Saison von FELI





Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen die Termine der ersten Konzerte von unserem Sänger Feli mitteilen, der ja seit einigen Jahren kreativer Pause sein Comeback mit seinem neuen Album  „A Di ti“ gestartet hat.



Felì Travaglini gibt seine ersten drei Konzerte für diese Saison in:



Corti, im Spazia Natale Luciani am 3. April 2012



Ajaccio im Palais de Congrès am 6. April 2012



Bastia im Stadttheater am 10. April 2012



Für eventuelle Nachfragen betreffend Kartenvorbestellung usw. stehe ich jederzeit zur Verfügung!



Infos zu Feli siehe meine vorigen Artikeln:



Das Comeback von Feli, einer unserer beliebtesten Sänger Korsikas



Feli ist die Personifizierung moderner Musik in Klängen und Rhytmen und in korsischer Sprache, ohne dabei die typisch korsische Seele zu verlieren …





Liebe Grüße,

Miluna





Felì in scena 2012





© Miluna Tuani

Dienstag, 27. März 2012




Meine neusten Frühlingskreationen: Spring Power Chillout made in Corsica



Liebe BesucherInnen,

als erstes möchte ich Ihnen einen wunderschönen Frühlingsanfang wünschen.



Nach so vielen dunklen Tagen, ist uns die Sonne mehr als willkommen. Hier auf Korsika legt die Natur ihren frischen Frühlingsmantel an, in sanften Farben schimmernd,  in der schon wärmenden Sonne. Der Himmel ist strahlend blau und klar, die Luft rein und von ozonfrischen Düften geschwängert … das Meer scheint türkisblau in der Mittagssonne, die Vögel singen überall, die ersten Eidechsen sonnen sich auf den sich wärmenden Steinen.



Der Euphoriegehalt im Blut steigt an und man fühlt sich leicht und beschwingt und hat Lust die ganz Welt zu umarmen …


Bei mir ist der Frühling auch das Erwachen meiner kreativen Energien, die im Winter, sagen wir mal, im wahrsten Sinne des Wortes « auf Eis gelegen » haben.



Seit fast zwei Wochen komme ich aus einem kreativen Fluss kaum noch heraus: ich schreibe, ich male, und ich komponiere Musik …



Anbei möchte ich Ihnen meine neusten Kreationen vorstellen, ich bin dabei, sie in einer Compil zusammenzustellen, die den Titel ARIA NOVA tragen wird.


Hier die Titel „Infiammatu“ (Entflammt),  « Sunniegjhu »  (ich träume),  „Lascia corre a to anima“ (lass deine Seele baumeln) und  “Senti u Veranu“ (fühle den Frühling).



Der Stil ist eine Mischung aus Openstyle, Avantgardiste, Female New Age oder einfach „Spring Power Chillout“ made in Corsica …



Ich habe mit englischen Sampling-Stimmen gearbeitet, weil ich erst ganz am Anfang mit der Entdeckung eines neuen Musikkreationsprogrammes stehe.



Dies sind meine ersten Versuche. Über Kommentare würde ich mich freuen!

Viel Spaß beim Reinschauen, Reinhören und beim Seele baumeln lassen.



Frühlingsfrische Grüße aus Korsika,

sendet Ihnen,

Ihre Miluna



P.S. Hier der Link zu meinem Musikblog, auf dem die neusten Titel im direkten Player zu hören sind und zu meiner neuen Homepage!







© Miluna Tuani

Montag, 19. März 2012




Riten und Bräuche aus Korsika: 19. März die Prozession des Heiligen Joseph


Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen einen weiteren aktuellen Beitrag aus der Reihe „Riten und Bräuche aus Korsika“ vorstellen.

Es handelt sich um die Prozession des Heiligen Joseph, der vor allen Dingen in Bastia zelebriert wird, da der Heilige Joseph ursprünglich einer der Schutzpatron der Stadt ist.

Dieses Fest wird am 19. März gefeiert und symbolisiert den Besuch Josephs bei seiner Gattin, der Heiligen Jungfrau Maria.


Zu diesem Anlass, findet am Nachmittag eine festliche Prozession statt, in der die Statue des  Heiligen Joseph von der gleichnamigen Kirche im Stadtteil Saint Joseph von der Bruderschaft, der Archiconfrérie (eine der bedeutendsten der Stadt ) zur Kirche Saint Marie getragen wird, gefolgt von unzähligen Pilgern, die den Choral der Bruderschaft mit ihren heiligen Gesängen begleiten.

Anschließend wird das traditionelle Festtagsgebäck, die Panzarotti (eine Art süße Krapfen, aus  Kichererbsen-Mehl – Rezept siehe unten), an alle Beteiligten verteilt. Das ganze Quartier duftet nach diesem Gebäck und zieht die Massen an.


Zu Lebzeiten von Großvater Joseph, begann dieses heilige Fest schon am frühen Morgen, die ersten Panzarotti wurden gebacken, und die erste Messe fand am Morgen statt, dann folgte ein Festtagsessen mit reichlich traditionellen Speisen und Getränken, wie Capri aus dem Ofen, korsische Lasagnes, Fiadone nach bastiesischer Art, u.v.a., gefolgt von der Prozession am Nachmittag, und es wurde bis in den späten Abends weitergefeiert und gezecht.



Wie früher, bleiben die alten Sitten noch heute erhalten, und Jahr für Jahr findet die Prozession statt. Doch manchmal kommt es vor, so wie im letzten Jahr, dass Banden jungscher Störer sich unter die Menge mischen und faule Eier auf die Pilger werfen … vielleicht weil sich einige bekannte Lokalpolitiker unter die Menge mischten?

Wie auch immer, die Treuen Bewahrer der Tradition lassen sich auch dadurch nicht stören.



Und hier ein mundüberliefertes Rezept von Großvater Joseph zur Herstellung der Panzarotti:

Zutaten:

250 g Kichererbsen-Mehl

9 Gläser kaltes Wasser leicht gesalzen

2 Eier

400 g Weizenmehl

100 g Zucker

1 Päckchen Vanillepulver

1 Päckchen Backpulver

Geriebene Schale einer unbehandelten Zitrone

1 kleines Gläschen Aquavit



Zubereitung:

Das Kichererbsenmehl mit dem Wasser verrühren, und auf kleinem Feuer zu einem konsistenten Brei rühren, dabei aufpassen, dass er nicht anbrennt. Wenn er anfängt zu köcheln vom Feuer nehmen und abkühlen lassen. Dann mit dem Suppenmixer mixen. Anschließend die 2 Eier, das Weizenmehl, den Zucker, die Zitronenschale, Vanillezucker und Backpulver und den Aquavit untermischen und zu einem homogenen Teig verarbeiten. Öl in einer Frittierpfanne heiß werden lassen. Mit Hilfe eines Teelöffels den Teig abnehmen, mit einem zweiten Löffel abschaben, dabei entsteht eine kleine Teigkugel, und diese ins heiße Öl einlegen.

Sobald die Krapfen von allen Seiten gebräunt sind, mit einem Schaumlöffel herausheben, auf Küchenkrepp abtropfen lassen, und dann im Zucker rollen und zum Verzehr servieren.



Guten Apetit!

Und viel Spaß beim Nachköcheln!



Liebe Grüße,

Miluna






© Miluna Tuani

Mittwoch, 14. März 2012




Rezepte aus Korsika: Cedrat-Konfitüre


Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen ein Rezept passend zum vorhergehenden Post vorstellen: Besonderheiten aus Korsika – die Cedratfrucht



Hier ein altüberliefertes  Rezept aus Uroma Marias Konfitüren Küche zur Herstellung von Cedtratkonfitüre:







Cedratkonfitüre




Zutaten:

2 kg Cedratfrüchte

2 kg Kristallzucker

1 Stange Vanille

3/4 Liter Wasser zur Herstellung des Sirups


Zubereitung:

Die Schale der Cedratfrüchte leicht reiben. Mit Hilfe einer Nadel die Schale einstechen und in kaltes Wasser einlegen. Drei Tage lang durchziehen lassen, um die Bitterstoffe der Frucht zu entfernen. Das Wasser täglich erneuern!

Dann die Früchte in kochendes Wasser einlegen und ca. 30 Minuten in heißem Wasser köcheln lassen. Abtropfen und mit Küchenkrepp trockentupfen.

Jede Frucht in vier Hälften schneiden und die Kerne entfernen. Den Saft aufbewahren, der dabei abläuft. Nun den Sirup aus dem Saft, Wasser, Zucker und der Vanille zubereiten: dazu die Zutaten zum Kochen bringen, bis sie aufschäumen. Wenn der Zucker anfängt zu blubbern, die Viertel der Cedratfrüchte einlegen und noch weitere zwanzig bis dreißig Minuten auf kleiner Flamme weiterköcheln lassen. Wenn die Fruchtstücke glasig sind, ist die Marmelade fertig!

Nun die Konfitüre abkühlen lassen und dann in sterilisierte Gläser abfüllen.

Je nach Belieben genießen …



Viel Spaß beim Nachköcheln und Guten Appetit!



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,

liebe Grüße,

Miluna







© Miluna Tuani

Donnerstag, 8. März 2012




Musik aus Korsika: Jacques Culioli Teil II – l’Ossi del mondu – Das Gerüst der Welt

Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen den zweiten Teil des Artikels über Jacques Culioli vorstellen, der sich hauptsächlich mit seinem letzten Album L’ossi del mondu beschäftigen wird.



Ich habe es mir erst einmal angehört, um es auf mich wirken zu lassen, dann beim zweiten Mal, schaute ich mir die Texte gleichzeitig mit an, und dann beim dritten Durchlauf, habe ich schallend mitgesungen, Spaß bei Seite, hier die wichtigsten Eindrücke:

Da ist zuerst seine eindrucksvolle Baritonstimme, patiniert durch die Zeit, natürlich warm, tief, klar, deren Farbspektrum eine weitreichende Empfindungspalette durchläuft und mit einer Aufrichtigkeit  Mitten das Herz des Zuhörers trifft.

Dann sind da die Texte, von einer Einfachheit und doch verschlüsselt, manchmal abstrakt, aber mit starken humanistischen Botschaften.

Stimme und Texte sind begleitet von lebendiger, getragener, aber auch melancholischer Musik, von keltischen, südamerikanischen und südländischen Klängen inspiriert.

Das Album enthält zwölf Lieder, die die ZuhörerInnen auf eine musikalische Reise nach Korsika, aber auch über den Neapel, Irak und Ozeanien, bis nach Verdun einladen.



Ich habe Jacques Culioli getroffen, um ihm einige Fragen u.a. zu seinem letzten Album zu stellen:

Mein letztes Album, trägt den Titel L’Ossi del mondu und ist im vergangenen April erschienen.

„L‘Ossi del mondu“ bedeutet das „Knochengerüst der Erde“, auf Korsika bezogen, das Felsmassiv der Insel ist das Skelett, und die Erde und die Landstriche sind der Körper. Felsenmassiv und Erde sind eine Einheit, werden sie mit Gewalt voneinander getrennt, geht die Harmonie der beiden Naturgewalten verloren und die Disharmonie führt zur Zerstörung. Im übertragenden Sinne, wird Felsmassiv abgetragen, es kommt zu Erosionen, Landteile rutschen ab, Flora und Fauna werden zerstört. Das ist der ökologische Aspekt der Botschaft dieses Albums, aber auch des gleichnamigen Coverliedes.

Der politische Aspekt dieser Botschaft ist es, aufmerksam auf den Widerstand gegen die Grundspekulationen zu machen, denn immer mehr vererbte Landstriche werden an Immobilienspekulanten verkauft, die die schönsten und naturbelassensten Landstrichte der Insel vor allen Dingen im Süden abforsten, betonieren und mit Wohnsiedlungen bebauen. Der Zwiespalt zwischen den beiden Extremen, dem Naturschützer und dem auf Ertrag aus lechzenden, wird indem Lied l’ossi del mondu zur Schau getragen. (Übersetzung siehe unten).



Im ersten Lied des Albums „Vintilegni“ werden geschichtliche Ereignisse angesprochen. Vintilegni ist ein Landstrich, im extremen Süden Korsikas zwischen Porto Vechjiu und Bonifacio, bestehend aus mehreren zauberhaften und naturbelassenen Stränden, die teils nur zu Fuß erreichbar sind. In Vorzeiten fand dort eine blutige Schlacht statt: Dörfer wurden von Piratenvölkern angegriffen, doch die Bewohner verteidigten sich mutig, und gewannen die Schlacht gegen die Angreifer. Der Name stammt vom Ausruf, „Vintilegni  – Zwanzig Maate“ der nahenden Piratenschiffe, die gesichtet wurden. Dieser Ort ist ein symbolträchtiger Angriffspunkt, da in der heutigen Zeit, die Immobilienspekulanten das korsische Küstenland im Süden überrennen und niedermetzeln, wie damals die Piraten …

„IRAK“ spricht das tragische Los der Menschen im Irak an, die Opfer einer Explosion einer Bombe auf einem Marktplatz wurden und bei einem Anschlag im Namen der Demokratie starben.

« Marinaru » ist eine Hommage an die Seemänner von Gestern, die von festem Land träumten, doch ihr Leben waren die fernen Horizonte, die unzähligen angelaufenen Häfen und immensen Buchten, bis eines Tages, auch ihre letzte Seereise beginnt.

„Jarawa „ ist eine Hommage an ein Naturvolk der Andamaninseln im Indischen Ozean, den Jarawa, das den Tsunami von 2006 dank seinem Vertrauen in seine altüberlieferte Naturreligion überlebt hat.

„Re volver“ ist eine Adaption in korsischer Sprache des berühmten Tangos der chilenischen Gruppe Quilapayùn, die ihr Konzert im Kulturzentrum von Porto-Vecchio gegeben hat. Das Lied befasst sich mit der Rückkehr aus dem Exil und seine dazugehörigen Schwierigkeiten.

„Verdun“: Der Text von „Verdun“ beruht auf den Tagebuchaufzeichnungen eines unbekannten korsischen Soldaten, der als Augenzeuge von dem Kriegsgeschehen inmitten der Schlacht bei Verdun 1920 berichtet.

« Eterna lea » – Trotz der Distanz und der Zufälle des Lebens bleibt das unsichtbare Band zwischen einem Vater und seiner Tochter ewig bestehen.

« Nessun Dorma und Cori‘ngratu » – Dank meiner Stimmausbildung im regionalen Konservatorium, der lyrischen Gesangsklasse von Guy Lacairie, habe ich mich an zwei berühmte Arien herangewagt, die sehr anspruchsvoll sind: « Core ‘ ngrato » (vom neapolitanischen Dialekt ins korsische übersetzt), gesungen u.a. von Enrico Caruso und Tino Rossi; sowie « Nessun Dorma », eine Tenorarie aus  « Turandot » von Puccini.

„Sona Anto“ ist eine Hommage an den berühmten Mandolinenspieler und talentierten Sänger, Antoine Albertini, der über die gesamte Insel reiste und seine Zuhörer mit seiner Mandoline und seinem Gesang bezauberte.

„Alcudina“: Korsika ist ein zerklüfteter Felsen im Mittelmeer. Einige Orte sind spezifisch, es sind Strahlungsfelder, die gleichzeitig in sich verschlossen und nach außen geöffnet sind. In jedem Korsen und in jeder Korsin reflektiert sich ein solcher Ort in seinem Inneren und bringt ihn oder sie zur Raison. Dieser außergewöhnliche Ort ist der Sammelpunkt unserer Gedanken und die unserer Kinder. Er ist unser Anhaltspunkt in Zeit und Raum. Es ist dieses Bergmassiv, das wir « Alcudina » nennen, es schützt uns, es erhebt uns in höhere Ebenen des Verstandes, um uns zu lehren, die Worte unserer Sprache und die unseres Landes zu konstruieren. In diesem Lied wird also nicht nur die Schönheit des Monte Alcudinas besungen, sondern auch von den Gedanken und Gefühlen von jemanden erzählt, der sich inmitten dieser archaischen zauberhaften Natur beim Anstieg auf dem Gipfel befindet, um in seinen Höhen Klarheit und Einsicht des Verstandes zu finden.



Weiterhin habe ich Jacques Culioli gefragt, wie er Musiker geworden ist:

In gewisser Weise bin ich gezwungener Massen Musiker geworden, da ich von Anfang an von Musikern und Sängern umgeben war. Der Ursprung dieser Passion ist natürlich auch unsere Insel, auf der man im Einklang mit der Natur lebt und für die man existiert, und die einem ohne Unterlass Inspiration für seine künstlerischen Projekte liefert.

So oder so, ich glaube man wird nicht Musiker, man wird einfach da hinein geboren und das Leben, die Begegnungen und die Erfahrungen, die man macht, helfen einem dabei mit der Zeit, seine musikalischen Kreationen zu verwirklichen und zu vervollständigen. So ist es jedenfalls bei mir.


Auch wollte ich wissen, wie er die Entstehung eines neuen Liedes vorbereitet:

Sobald mich ein Thema anspricht, diskutiere ich mit den Autoren darüber, die an meinen Alben und mit mir zusammen arbeiten, und dann versuchen wir, dieses Thema musikalisch auszubauen.



Und was es für Ihn bedeutet Musiker zu sein und zu singen?

Musiker zu sein und singen ist in aller erster Linie eine Chance, die die Zufriedenheit mit sich trägt, das Essentielle in Form von Musik zu vermitteln.



Ich fragte ihn noch, an welchem Ort des Planeten er gerne ein Konzert geben würde und warum?

Ich würde gern an jedem Ort der Welt auftreten, an dem meine Stimme und meine Musik dem Publikum zusagt, und wo man meine Botschaft versteht, das die Musik Balsam für Herz und Seele ist und hilft, alle nur erdenklichen Lebenssituationen zu meistern.



Last not least, stellte ich ihm die Frage, welche musikalischen Projekte er im Moment verfolgt?

Ich arbeite zu Zeit an einem Album, auf dem Kinder für Kinder singen werden, um Projekte pädagogischer Reisen zu finanzieren.



Herzlichen Dank an Jacques Culioli für das Interview und seine Zusammenarbeit!



Und hier präsentiere ich Ihnen die Übersetzung des Coverliedes gefolgt von einer Hörprobe:


L’ossi del mondu – Das Gerüst der Welt



Gebirge im Meer,

umrandet von Salzwasser umschäumten Küsten

künstlich geschaffenes Paradies,

von einem verheiligt

vom anderen verherrlicht





Hitze des Sandes und der Sonne

Entflammt durch die Liebe

Mein Traum ist der Deine

Ein Erbe zu teilen





Ruhe, ewige Stille

Hält das Inferno weit von mir entfernt

Eine übernatürliche Stille

bietet mir ihren Schutz an





Ebenen und wüstengleiche Landstriche

mit unbeweglichen Baumgruppen bedeckt

man wartet auf eine Entscheidung von mir,

diese Stille gehört mir,

und ich gebe ihr einen Sinn

und ich nehme diese Ruhe in Besitz

und die abgelegensten Verstecke

Das Meer und der Ertrag werden mir gehören

Und auch die Sonne wird  mein sein





Verkaufe mir deine Seele

Und deine Familiengüter

Du wirst schließlich Besitzer sein,

deine Vorfahren verleugnend





heute werden wir aus der Gegend

ein Niemandsland mit Schlössern darauf gestalten

die Ruinen unserer Gefühle

unter der Leere der Felsenmassen verstecken





alles wird überrannt werden

mit Fertighäusern

Die Pfade aus alten Zeiten

werden für immer zerstört





Und dein Vergessen

Wird auch das meine sein

Wenn wir das Gerüst dieses Landes Zerstören

Sähen wir unseren Untergang





Wir werden  Gewalt anwenden

und dein Bewusstsein ,

Freigebigkeit

und auch deine Unschuld

werden uns gehören

und jeder Glaubensakt wird zum Kreuzweg





Getreidefelder soweit das Auge reicht

dichtbevölkerte Hirtenhütten

Weizenmehl zur Brotherstellung

Angefüllt mit dem Gesang der Wiegenlieder





Unsere so heiligen Eichenhaine

Häuser mit Licht und Wärme

Reichhaltige Ernte der Eicheln

Nahrung für das ebenso heilige Mufflon





Weitreichende Felder  wilden Thymians

Das Kraut gegen alles Leiden

Dem Hirten geliebtes Manna.

Quelle alle guter Dinge.





Steilküsten, schroffe Felsen im Meer,

Siedlung der Amsel und der Seeigel,

Böschungen in voller Blüte

Ein vitaler Lebensraum





Das Bewusstsein wird mir gehören

Deine Gewalt wird zur Wissenschaft

Jedem gut überlegten Schritt

Liegt das Vertrauen zu Grunde

Jeder Stein, jedes Stück Land wird uns gehören

Die großen Projekte werden unser sein.



Übersetzung Miluna Tuani











Jacques Culioli gibt seine nächsten Konzerte zusammen mit seiner Musikschulformation „ARAPA“ in der Kirche von LA BRESSE, am Samstag den 24. März um 20.30 und am 25. März um 14.00 Uhr in der Kirche von Cornimont in den Hoch Vogesen im Elsass. (Reservation notwendig unter 0033 646 21 22 31)

Weitere Konzerte u.a. auf Korsika gebe ich rechtzeitig bekannt.



Das Album kann direkt über mich bestellt werden, dazu bitte eine Mail an milunatuani@gmail.com schreiben. Stichwort „L’ossi del mondu“



Vielen Dank für Ihr Interesse!



Liebe Grüße,

Miluna





© Miluna Tuani

Dienstag, 6. März 2012




Besonderheiten aus Korsika: Die Korsische Cedrat-Zitrone A Limea oder Alimea

Liebe BesucherInnen,

heute möchte ich Ihnen einen weiteren Beitrag aus der Reihe „Besonderheiten der Flora Korsikas“ vorstellen.

Ich möchte Ihnen von der Cedrat-Zitrone berichten.

Die Cedrat-Zitrone oder Cedratfrucht (Citrus medica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zitruspflanzen in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Man nennt sie auch medischer Apfel, Zedernfrucht, Zedrate und Zedrat-Zitrone.



Sie stammt Ursprünglich aus Südostasien und wird heute außer auf Korsika vorwiegend in Kalabrien, Sizilien, Marokko, Kreta sowie Puerto Rico angebaut.

Der Strauch oder kleine Baum bildet eine unregelmäßig geformte Krone. Die Pflanze ist relativ kurzlebig und bildet nur leichtes Holz. Junge Zweige sind kantig und rötlich gefärbt, sie sind mit kurzen, dicken Dornen besetzt.

Die Blätter sind oval, mit stumpfer Spitze und abgerundetem oder keilförmigem Blattgrund.

Die duftenden Blüten stehen in wenigblütigen Blütenständen. Die Blütenknospen sind rötlich, die Blütenblätter sind oben weiß, unten rötlich.

Die Früchte haben eine unregelmäßige, höckerige, sehr dicke Schale und können bis zu 25 cm lang und 4 kg schwer werden. Sie sind oval geformt, oft mit einer Ausstülpung an der Spitze, wie man sie von der Zitrone kennt. Die äußere Schale ist bei der Reife gelb und duftet, darunter befindet sich das dicke weiße Mesokarp. Das hellgrüne Fruchtfleisch kann süß oder sauer sein, nimmt aber nur einen geringen Teil der Frucht ein. Die Samen sind glatt, an einem Ende zugespitzt, im Innern weiß.



Das spärliche Fruchtfleisch wird frisch kaum verwertet. Die gelblich-grüne bis goldgelbe Schale hingegen wird zu Zitronat, Konfitüre und Likör verarbeitet. Das ätherische Öl wird auch zur Parfümherstellung verwendet.

Im Mittelmeerraum wird die Cedratfrucht hauptsächlich in den Küstenregionen angebaut und von September bis November geerntet.



Die Variante Korsische Cedratfrucht wurde seit dem Ende des 19. Jahrhundert intensiv auf Korsika kultiviert. Man pflanzte sie in terrassenförmigen Obstgärten in Heckenform angeordnet, zum Schutz gegen Wind, damit die Früchte nicht von ihren eigen langen Stacheln beschädigt wurden.


Die Produktion war die weltweit wichtigste der Epoche, und die Ernte war ausschließlich zum Export nach Italien und Nordeuropa bestimmt, wo sie zu Zitronat verarbeitet wurde.

Ein Teil der Erne diente jedoch zur Herstellung des traditionellen Cedratlikörs, der auch heute nicht mehr von der Insel wegzudenken ist. Er besteht aus 24% Alkohol, Zucker und Cedratfruchtfleisch.



Heutzutage gibt es nur noch wenige kleine Plantagen auf Korsika, die u.a. kleine Mengen an die Hersteller von Likören (Mattei, Damiani) und Konfitüren (Vincensini, Charles Antona u.a.) liefern.



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,

liebe Grüße,

Miluna





Anbei ein kleines Video zur Cedratfruch aus Korsika








© Miluna Tuani

Donnerstag, 1. März 2012




Musik aus Korsika: Jacques Culioli, ein Multikünstler aus dem Süden Korsikas Teil 1

Liebe BersucherInnen,

heute möchte ich Ihnen einen weiteren Beitrag aus meiner Reihe“ Musik aus Korsika“ vorstellen.

Ich präsentiere Ihnen heute, Jacques Culioli, einen charismatischen Sänger und engagierten Künstler aus dem Süden Korsikas.

Jacques Culioli stammt aus Chera, einem kleinen Bergdorf in der Nähe von Figari, im Süden der Insel. Er ist der Enkel des bekannten improvisatorischen Dichters Ghjuvan’ Andria Culioli.

Jacques Culioli ist nicht nur Musiker, Sänger und Komponist, sondern auch Theaterschauspieler und Opernsänger, Bühnenbildner, Preisträger bedeutender Musikpreise sowie Hüter der korsischen Tradition, engagierter Umweltschützer und Verfechter der Aktion gegen die Betonierung der Küstenlandstriche durch Immobilienspekulanten.

Seine ausdrucksvolle Baritonstimme, sanft und stark zugleich, schwingt in Harmonie mit seinen Liedern, melodisch zart, rhythmisch energiegeladen, melancholisch,  traditionell…


In seinen Liedern erzählt er die Geschichte seines Landes, wie schon seine Ahnen vor ihm, aber er ist offen gegenüber allen Musikstilen der Welt und vor allem internationalen kulturellen Begegnungen. Er ist in der ganzen Welt herumgereist, um sich unter anderen mit anderen Musikkulturen auszutauschen. So  ehandelt er nicht nur die aktuellen Themen der korsischen Identität, sondern macht in seinen Liedern auch auf andere Volksgruppen aufmerksam, deren Identität bedroht ist.



Jacques Culioli hat mit zahlreichen modernen korsischen Musikgruppen gesungen. Er hat mehrere Alben zusammen mit legendären Gruppen und Sängern der Insel aufgenommen, wie I Surghjenti,

Canta Populu Corsu, Jean Paul Poletti und mit vielen anderen.

Seiner Berufung folgend als Erbe der Tradition und um die korsische Identität zu verbreiten, setzt er sich seit 1981 mit seinen Liedern und durch seine Teilnahme an zahlreichen Festspielen in ganz Frankreich, als Botschafter der korsischen Kultur ein.



1984 nimmt er an Festspielen in Jugoslawien und in Bulgarien teil, wo ein Austausch musikalischer Kulturen stattfindet. Im selben Jahr gewinnt er den Wettbewerb des korsischen Liedes, der von Antoine Ciosi In La Ciotat organisiert wurde.



1986 schließt er sich I Surghjenti an, der legendären Gruppe aus dem Süden Korsikas. Sie nehmen zusammen die Alben „Grana di Vita“ 1986, (er singt das Lied „i principi“) „Anima Divina“ 1989 (L’Oriu di Chera, Fora di, I Stantari ) und Sott’ un Turchinu 1992 (L’Offesa muta ),auf. (Hörproben  gibt es  auf der Homepage von I Surghjenti unter  dem Link „Extraits« .



1989 singt er Auszüge der Oper „Ré di Petra“ von Jean-Paul Poletti, im Olympia in Paris und dem Palast der Festspiele von Cannes, der vom Orchester der Côte d’Azur unter der Führung von Philippe Bender begleitet wird.



1992 gewinnt er den  nationalen Wettbewerb der Musik zusammen mit der modernen Polyphoniegruppe  Les Nouvelles Polyphonies Corses“ in der Kategorie „Traditionelle Musik“.



Er arbeitet erneut mit Jean-Paul Poletti Choral Ensemble, der Cantata Corsica, wo er unter den vier Solisten die Rolle des Baritons übernimmt. Er feiert große Erfolge mit seinen Auftritten im Châtelet in Paris, mit dem Orchester Nevers unter der Führung von Robert Girolami, dann im Noga Hilton von Cannes, und schließlich in den Theatern von Bastia und von Propriano.



1995 führt er die Cantata Corsica am Fuße des Melosees bei Corte auf, zum ersten Mal mit dem Herrenchor von Sartène, Granitu Maggiore, der vom Orchester Moldau unter der Führung von Carlo Prato begleitet wurde.



1996 feiert die legendäre Gruppe Canta u Populu Corsu ihre Wiedergeburt, und er nimmt mit ihnen ihr neues  Album „Sintineddi“ auf und geht dann mit ihnen inselweit auf Tournee.


Mit seinen drei Freunden Eric Mattei, Charles Contri und Christophe Sicurani, ist er 1997 auf der Bühne des Palastes von Chaillot in einem Theaterstück von John Ford, „Schade, dass sie eine Dirne ist“, unter der Führung von Jerome Savary zu hören. Sechs Monate lang untermalen sie das Stück mit ihrem polyphonen Alcapellagesang.



Daraufhin formen die vier Freunde die Polyphonie Gruppe „Corsica“, zu der sich der Gitarrensolist Jérome Ciosi gesellt. Anschließend gehen sie auf Korsika und in ganz Frankreich auf Tour.



Zwischen 1999 und 2001 nimmt Jacques Culiioli an einer Welttournee mit Jean-Paul Poletti und dem Herrenchor von Sartène teil, vor allem in Österreich, im Iran, in Mexiko und in Hongkong.



Zwischenzeitlich gründet er den Verein „ARAPA“ mit seinem Freund Don Mathieu Santini, dessen Ziel es ist, Theaterstücke und Opernaufführungen zu promovieren. ARAPA produziert das Stück „Doïna von Transsylvanien“. Zusammen mit den besten  Musikern und Freunden aus Rumänien nimmt er sein erstes eigenes Album „Omi di sta tarra“ in Rumänien auf.



Im August während der Theaterfestspiele in Olmi Capella, die von dem bekannten französischen Schauspieler Robin Renucci veranstaltet werden, wird ihm die Rolle des Erzählers in der Oper   „König Théodores von Neuhof zugeteilt, die von Jean-Paul Poletti in Szene gesetzt wurde.



Im folgenden Jahr nimmt er an den 41. Festspielen des Fernsehens von Monte Carlo teil, dass von Urti und Radio France gefördert wird. Er unternimmt ebenfalls eine Tournee mit seinem Verein ARAPA, in Zentralasien, in Usbekistan und im Kasachstan, wo er wiederum großen Erfolg erntet.



Im Mai 2002 eröffnet er eine Musikschule in Porto-Vecchio, die ADAMA, (Academia Di A Musica Di l’ Arte) mit dem Ziel, die Musik im Allgemeinen, und besonders die korsische Musik zu fördern. Er bereitet gleichzeitig sein zweites Solo Album vor, „Eternisula“, welches von Radio France produziert wird.



Sein zweites Soloalbum „ Eternisula“ erscheint 2003. Die Texte sind von Sonia Moretti, die Partituren stammen aus der Feder des berühmten korsischen Songwriters Bruno Susini, die  Arrangements hingegen von Costa Papadoukas. Don Mathieu Santini und Bruno Susini garantieren den Backroundgesang, begleitet von professionellen Musikern wie Didier Malherbe, Juan-José Mosalini und Jérome Ciosi.



2004 interpretiert er im Kongresspalast von Ajaccio die Rolle des Pascal Paoli in der Volksoper „Pasquale“ unter der Leitung von Paul-Vincent Muchielli und Jules Gistucci.



Sein drittes Albums „Un surrisu a la to strada“ wird 2005 in enger Zusammenarbeit mit Jean-Michel Panunzio und Jean-Jacques Livernaux aufgenommen und es erscheint noch im selben Jahr. Das neue Album wird 2006 in zahlreichen Konzerten unter anderen in Paris und Ajaccio vorgestellt.



Zusammen mit seiner Theater und Gesangsgruppe A R A P A vertritt er auf einem internationalem Festival in Chicago (USA) die korsische Musik.



Weitere bedeutende Konzerte folgen 2006 in Porto Vecchio, Aix-en-Provence, in Draguignan sowie in Deutschland in Düsseldorf.



2008 ist ein bedeutsames Jahr in seiner Karriere: er nimmt am internationalen Songwettbewerb der Eurovision der Minoritärssprachen in Liet Lavlut in Schweden teil, bei dem er das außergewöhnliche Lied „Hosanna in excelsis“ interpretiert und den Publikums- sowie Jurypreis gewinnt.



Im April 2011 veröffentlichte er sein neues Album L’ossi del mondu.



Ich hatte die Ehre, Jacques Culioli zu treffen und ihm einige Fragen unter anderem zu seinem neusten Album zu stellen. In einem nächsten Post präsentiere ich Ihnen das Interview, die Infos zum neuen Album und die Übersetzung des Coverliedes „ L’ossi del mondu…das Gerüst der Welt…“



Hier einige Links

Homepage von Jacques Culioli



Fanpage auf Facebook



Discographie

http://www.culioli.net/disques.htm



Hörproben zu seinen Alben

http://culioli.net/acheter/index.php?a=products



http://culioli.net/acheter/index.php?a=p&p=a-100123033729



Ein Livevideo aufgenommen auf Korsika, mit dem Lied „Stonde“








Videodokumentationen zu „Hosanna“, Gewinner des Eurovisonspreises er Minoritätssprachen in Schweden 2008















http://portal-lem.com/fr/evenements/festival_liet_lavlut_jacques-culioli.html




Hier die Übersetzung des Gewinnerliedes „Hosanna in excelsis…“. Aus dem Originaltext, geschrieben von Bruno Susini, übersetzt ins Deutsche von Miluna Tuani.  


Hosanna in excelsis…



Für diese Herzen, die vom Frieden und von ruhigen Ufern träumten



Und ihre an die Sonnensteilküsten sich fest haltenden Hoffnungen



Für die Winde, die das in Ketten gelegte Bewusstsein,



und die idealistischen Ideen dahintragen, bis in spätere Zeiten



Hört meine Gebete, hört sie, Hosanna in excelsis…



Heute siehst du diese Seele, die schaudert, du siehst sie schaudern



Für diese Leben, empfangen an der Pforte zum Paradies



und ihre vier Jahreszeiten, wie Erinnerungen gesungen von unseren Lippen



Für diese Momente der Geschichte,



die unsere Hände schrieben, und alle diese unterdrückten Schreie,



wie in einem sich entfernenden Traum



Schaut was aus der Zeit geworden ist,



unerträglich ist sie geworden,



beten wir für bessere Zeiten,



Hosanna in excelsis in unitate spiritus sanctis



Hört meine Gebete,



hört wie ich bete,



Hosanna in excelisis




Danke für Ihr Interesse und liebe Grüße,

Ihre Miluna






© Miluna Tuani