Palasca ostriconi l ile rousse balagne

Palasca
Das letzte Dorf vor dem Col de San Colombano im Ostriconi-Tal
Knapp zwei Kilometer östlich von Belgodère trohnt das verträumte Dorf Palasca in 400 Metern Höhe über dem Vallée de l'Ostriconi. Der inmitten einer grünen Berglandschaft liegende einsame Weiler gehört mit Lama, Urtaca, Pietralba und Novella zu den fünf Gemeinden des Tals im Osten der Balagne. 

Der Weg bis zum vergessenen Bergdorf und dem Pass Col de San Colombano führt über eine enge, kurvenreiche mit Oliven- und Mandelbäumen sowie Immortelle-Feldern gesäumte Straße. Angekommen in dem verschlafenen Dorf, lässt man das Auto am besten am Dorfeingang stehen, denn in den verwinkelten, engen Gassen ist die Welt der Autofahrer zu Ende. 

Zwischen dem hübschen, barocken, vierstöckigen  Glockenturm der Église Santa Maria Assunta am Ortseingang und dem Aussichtspunkt am Ende der Dorfstraße liegen eine handvoll charmante Häuser mit blühenden Balkons. Eine Frau deckt auf der Terrasse den Mittagstisch. Nach Minuten ein streunender Hund. Gedämpftes Hämmern dringt aus der Kirche, die gerade restauriert wird. Im Hintergrund machen sich zwei Arbeiter bemerkbar, ab und zu ein Anwohner, der aus dem Fenster schaut. Sonst nichts. Kein Bistrot, kein Restaurant und keine Läden. Palasca ist eine Oase der Ruhe.  

In dem Maison Leoni, das heute von den Einwohnern Le Château genannt wird, residierte einst auch Pascal Paoli für ein paar Tage. Anlass war die Hochzeit seiner Nichte Leonetti mit einem Leoni aus dem Ort. 

Zu den berühmten Persönlichkeiten des 110-Seelen-Dorfes gehört zudem der General Parfait Montecatini, der ursprünglich aus Palasca stammt und nach Venezuela auswanderte.  
Das nur wenige Kilometer südlich des schönen, weißen Sandstrandes von Lozari entfernte Palasca eignet sich als strategischer Ausgangspunkt für einfache Spaziergänge und Tagestouren durch das Inland der Balagne. Kurz vor dem idyllischen Bergdorf startet ein Wanderweg nach Ostriconi. Der herrliche weiße Sandstrand am Rande der Désert des Agriates, dem unzugänglichen Küstenstreifen zwischen Saint Florent und Lozari, gehört zu den beeindruckendsten Buchten im Norden von Korsika. Auf dem Ausflug zu dem knapp einen Kilometer langen Badestrand wird man von weiten Tälern, satter Vegetation und einem wunderbarem Ausblick beeindruckt. 

 

Timo Lutz


Sant'Antonino liegt auf einer Bergkuppe hoch über die Balagne
Sant’Antonino
Das mittelalterliche Adlernest hoch über der Balagne

Das kleine Dorf Speloncato klebt an den Hängen des Monto Tolo
Speloncato
Belebtes Bergdorf der Balagne

Chapelle de la Trinité, mit Blick auf Sant'Antonino im Hintergrund
Chapelle de la Trinité
Die pisanische Kirche von Trinità di San Giovani bei Aregno

Pigna
Mittelalterliches Künstlerdorf in den Bergen der Balagne