Bastia ist außergewöhnlich, exotisch. Die Stadt zu Füßen des Pigno-Massivs ist mit ihren verwinkelten Gassen, historischen Gebäuden, barocken Kirchen, der umfangreichen Bibliothek, dem Theater und der alten Zitadelle nicht nur schön anzuschauen, sondern auch eine höchst lebendige Großstadt mit mehr als 43.000 Einwohnern. Bastia hat eine Fläche von 19,37 Quadratkilometern und beansprucht den Titel als Wirtschaftsmetropole der Insel. Die Hauptstadt des Departements Nordkorsika wurde 1378 vom Stadthalter Genuas, dem Gouverneur Leonello Lomellino gegründet. Prähistorische Funde zeugen davon, dass Bastias Geschichte aber bis ins Jahr 1500 v. Chr. zurückreicht. Jahrhunderte später, als die Römer auf der Insel herrschten, entstand die Siedlung Mantinum. Hier entwickelte sich im Mittelalter in der Bucht Terra Vecchia der Fischerhafen Cardo. Mächtig und reich wurde Bastia zur Zeit der Genueser, als sie dem Stadtstaat als Vorposten und wichtiger Stützpunkt diente. In jener Zeit war Bastia bereits eine Großstadt mit mehr als 10.000 Einwohnern, deren Oberstadt schachbrettartig angelegt war: Schmale Gassen, die von der Kathedrale ab zur Burg gingen, dazwischen Querstraßen, die bis ans Meer hinunter führten. Bastia blieb bis 1811 Hauptstadt der Insel. Die politischen Wirren, Aufstände und Kriege im 18. und 19. Jahrhundert führten zu einem wirtschaftlichen Rückgang und schlugen tiefe Wunden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark beschädigt. Heute ist Bastia nach Ajaccio die zweitgrößte Stadt Korsikas und seit 1975 die Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Haute-Corse.
Bastia ist das Tor zum Norden Korsikas. Die größte Hafenstadt der Insel ist Anlegestelle für die meisten Fähren aus dem Norden. Die Altstadt mit dem alten Hafen, der alles überragenden Zitadelle, den Plätzen und Gassen vermittelt den Charme und die Weltoffenheit dieser Stadt. Über dem alten Hafen, der heute als Jachthafen dient, thront die Zitadelle im Terra-Nova-Stadtteil. Im Inneren der Burg befindet sich der Palais des Gouverneurs aus dem frühen 16. Jahrhundert und zwei Kirchen: die Kathedrale Èglise Sainte Marie aus dem späten 15. Jahrhundert und die kleine, reich geschmückte Rokoko-Kapelle Sainte Croix. Der Jardin Romieu, ein kleiner, in den 1870er Jahren angelegter öffentlicher Garten, verbindet die Zitadelle mit dem alten Hafen. Neben dem alten Hafen beginnt der Stadtteil Terra Vecchia mit seinen engen, zum Teil steilen Gassen, hohen Häusern und kleinen Geschäften. Hier wacht das Wahrzeichen Bastias über den Hafen: Die beieindruckende doppeltürmige Barock-Kirche Èglise Saint Jean Baptiste aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Vor der Kirche erstreckt sich der Rathausplatz, Place de l’Hôtel de Ville, der das Zentrum der Altstadt bildet. Die Neustadt bietet mit ihren breiten Avenues, dem neuen Hafen, den weiten Plätzen unter Palmen, den vielen Geschäften, Restaurants und Cafés mit Blick auf das geschäftige Treiben im Fährhafen ein modernes, südländisches Ambiente. Hier, auf dem weitläufigen Place Saint Nicolas schlägt das Herz von Bastia. Stadtfeste, Konzerte und Märkte werden auf diesem Platz abgehalten – und hier trifft man sich nach Feierabend und an freien Tagen zum Sehen und Gesehen werden. Gleich nebenan lädt die Hauptgeschäftsstraße Boulevard Paoli zum Flanieren und Shoppen ein.
Nord-Korsika auf einer größeren Karte anzeigen
|