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Kastanienbäume und idyllische kleine Dörfer in naturnaher Umgebung – die Kastanienregion Castagniccia bietet viele Möglichkeiten sich in aller Stille zu erholen oder die Natur aktiv zu erleben
Dorf Castagniccia
Castagniccia Kastanienregion
Kirchturm Castagniccia

Begrenzt vom Fium’Alto im Norden, dem Grabenbruch zwischen Ponte Leccia und Corte im Osten sowie der Mündung des Alesani im Süden  liegt die Castagniccia an der wunderschönen Costa Verde im Osten Korsikas.
Eine blühende Landschaft geprägt von idyllischen kleinen Dörfern, engen Landstraßen und überzogen von einer außergewöhnlichen Vielfalt an verwilderten Kastanienbäumen. Kein Trubel, nur kastanienfressende Kühe, Ziegen, Wild- und Hausschweine grasen im Walddickicht oder am Straßenrand und wechseln nach Lust und Laune die Straßenseite.
Die einst so prächtig gedeihende Edelkastanie hat diese Region inselweit bekannt gemacht. Jahrhunderte lang haben die Bäume das Land geprägt, nachdem die Genuesen den korsischen Bauern 1584 die systematische Anpflanzung von Nutzbäumen, insbesondere der Kastanie, befahlen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bedeckte die Edelkastanie bereits 70% der Fläche der Castagniccia. Die getrockneten und gemahlenen Früchte der Bäume avancierten zum Grundnahrungsmittel der Insel und bildeten die Grundlage für den einstigen Reichtum dieser Region.
Jedes Haus in der Castagniccia besaß einen Trockenboden für die Maronen, den sogenannten Rataghju, und die lokale Küche begeistert durch zahlreiche kulinarische Spezialitäten aus Kastanienmehl: Pulenta, Konfitüren, Gebäck und Kastanienlikör.
Heute gehört die Region, deren wirtschaftliche Talfahrt im 19. Jahrhundert begann, als verstärkt billiges Weizenmehl auf die Insel eingeführt wurde, größtenteils zum „Parc Naturel Règional de la Corse“ und lockt mit wunderschönen Wanderungen durch eine verwilderte Natur aus der hier und da die Glockentürme barocker Kirchen herausragen. Auf befestigten, gekennzeichneten Wege kann diese spannende und vielfältige Region an der Ostküste Korsikas in zahlreichen Tages- oder Mehrtagestouren erkundet werden.




Morosaglia, die Geburtsstadt des berühmten Freiheitskämpfer Pasquale Paoli
Morosaglia Korsika Pasquale Paoli Geburtshaus Museum Musée Départemental Maison Natale de Pasquale Paoli
Morosaglia Korsika Pasquale Paoli Geburtshaus Museum Musée Maison Natale de Pasquale Paoli

Das 1000-Seelen-Dorf Morosaglia thront in 817 Metern Höhe im Nordwesten der Castagniccia, knapp 18 Kilometer von Corte entfernt. Mit seinen hervorragenden Wanderwegen bildet die Umgebung des Ortes einen reizvollen Anziehungspunkt für die Aktiv-Urlauber in der Castagniccia.

Das beschauliche Dorf erlebte seine bedeutendste Zeit im 18. Jahrhundert, als Pasquale Paoli „u babbu di a patria“ (der Vater des Vaterlandes) 1725 das Licht der Welt erblickte. 
Etwas mehr als 250 Jahre ist es her, da prägte dieser korsische General den Wiederstand auf der Insel.
Der Kampf für die korsische Unabhängigkeit lag bei Familie Paoli im Blut: Schon der Vater Giacinto Paoli war ein Freiheitsdenker und Kämpfer der Korsika auf Druck der Genueser 1735 verlassen musste. Die Familie ging nach Neapel ins Exil, wo der vierzehnjährige Pasquale studierte und später seinen Wehrdienst verrichtete.
1755 kehrte Pasquale Paoli nach Korsika zurück und wurde zum General der korsischen Nation ernannt. Er setzte sich für ein demokratisches System und die Unabhängigkeit Korsikas ein.  Zu den Neuerungen, die der erbitterte Widersacher Napoleons einführte, gehörten unter anderem die Förderung der Landwirtschaft, die Einrichtung einer Universität in Corte, die Pressefreiheit und die allgemeine Grundschulpflicht. 
Als Genua 1768 Korsika an Frankreich verkaufte begann die Talfahrt der von Paoli ausgerufenen unabhängigen Republik Korsikas. Pasquale konnte der französischen Militärmacht nichts entgegensetzten und unterlag 1769 in der Schlacht bei Ponte Novu. Nach der Machtübernahme Frankreichs floh er nach England ins Exil.
Zwanzig Jahre später, im Zuge der Französischen Revolution, kehrte er nach Korsika zurück, wurde aber schon bald darauf zum französischen Staatsfeind erklärt. England kam ihm zu Hilfe und rief das kurzlebige englisch-korsische Reich aus. Nach mehreren Aufständen gab England die Insel jedoch mit wenig Wiederstand wieder auf und Pasquale Paoli ging erneut ins Exil nach London wo er 1807 starb und in der Westminster Abbey beigesetzt wurde.     

Das Museum
In den oberen Räumen des Geburtshauses befindet sich das „Musée Maison Natale de Pasquale Paoli“. Das Museum ist in drei Räumen des Hauses untergebracht und präsentiert persönliche Gegenstände von Pasquale Paoli sowie Darstellungen, Waffen und andere Gegenstände aus der Zeit der korsischen Unabhängigkeit. Zudem sind eine Büste, religiöse Kultgegenstände, Bücher, Handschriften und von ihm entworfene korsische Münzen zu sehen. 
Weitere detaillierte Informationen über den Werdegang und die Geschichte von Pasquale Paoli zeigt ein zehnminütiges Video (auch auf Deutsch).
Die Urne mit den Aschenresten von Paoli befindet sich in der kleinen Kapelle neben dem Museumseingang. Sie wurde 1889 aus der Londoner Westminster Abbey nach Morosaglia überführt und wird seitdem hier aufbewahrt. 

Musée Maison Natale de Pasquale Paoli – Öffnungszeiten:
01.10 – 31.03 täglich außer Dienstag 9 :00 – 12:00 und 13:00 – 17:00 Uhr
01.04 – 30.09 täglich außer Dienstag 9:00 – 12:00 und 14:30 bis 19:30 Uhr



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Eine klare Sache: Eau Minérale Naturelle Gazeuse Orezza
Eau Mineral Naturelle d’Orezza
Eau Mineral Naturelle d’Orezza

Nicht nur die Edelkastanie, auch ein Mineralwasser hat die Castagniccia bekannt gemacht: Das „Eau Mineral Naturelle d’Orezza“ aus dem Valle d’Orezza.
Seit der Antike sprudelt aus der gleichnamigen Quelle des Ortes ein besonders eisenhaltiges Mineralwasser, das sich für Therapien bei akuten und chronischen Störungen des Verdauungstraktes und Anämie eignet. Mit einem Eisengehalt von 25 à 32 mg/pro Liter gehört sie zu den eisenhaltigsten Wasserquellen der Erde.
Im Jahr 1856 erhielten die Korsen die Erlaubnis die Quelle zur Abfüllung von Tafelwasser zu gebrauchen, seit dem wird das Wasser wirtschaftlich genutzt.
Heute ist das durstlöschende, kohlensäurehaltige Mineralwasser auf der ganzen Insel in 75cl Flaschen erhältlich. Die Anlage zur Aufbereitung und Bereitstellung des Mineralwassers kann das ganze Jahr über besichtigt werden. Das auf dem Gelände aus dem Becken und Brunnen sprudelnde Quellwasser hat allerdings einen Eisenanteil von 32mg/l und ist keiner Behandlung unterzogen, daher bitte mit Vorsicht genießen.

Öffnungszeiten: Sommer 01.04 bis 15.10 Mo – Sa  8.00 bis 20.00 Uhr, So 9.00 bis 20.00 Uhr; Winter 16.10 – 31.03 Mi – So 8.00 bis 18.00 Uhr. 




Patrioten, Unabhängigkeitskämpfer und Barone – die Castagniccia, zieht seit jeher Menschen magisch an
Dorf Castagniccia
Dorf Castagniccia
Kloster Castagniccia
Couvent d’Orezza bei Piedicroce
Couvent d’Orezza bei Piedicroce

Für Kultur- und Geschichtsfreunde ist die Castagniccia ein Highlight. In dem einst so dicht besiedelten Gebiet mit seinen charmanten Dörfern und Kirchen wurde der Politiker und Feldherr Pasquale Paoli (1725-1807) geboren. Der aus Morosaglia stammende berühmte Freiheitskämpfer, den die Korsen liebevoll „U babbu di a patria“ (der Vater des Vaterlandes) nennen, setzte sich für ein demokratisches System und die Unabhängigkeit Korsikas ein. Zu den Neuerungen, die der erbitterte Widersacher Napoleons einführte, gehörten unter anderem die Förderung der Landwirtschaft, die Einrichtung einer Universität in Corte und die allgemeine Grundschulpflicht. Das im Geburtshaus Paolis untergebrachte „Musée Maison Natale de Pasquale Paoli“ bietet Einblicke in das persönliche Leben und Zeugnisse aus der Zeit der korsischen Unabhängigkeitsbewegung.

Auch im Valle d’Alesani wurde korsische Geschichte geschrieben. Am 15. April 1736 wurde im Kloster von Alesani der Abenteurer Theodor Stephan Freiherr von Neuhoff (1694 – 1756)  von einer Delegation aller korsischen Gemeinden einstimmig zum ersten König Korsikas gewählt.
Der aus einem westfälischen Adelsgeschlecht stammende Baron hatte den gegen die Genuesen kämpfenden Korsen seine Unterstützung angeboten. Im Gegenzug krönten sie ihn als Theodor I. zum einzigen König der Insel. In seiner kurzen Amtszeit ließ er Münzen prägen, schaffte Zölle ab und vereinfachte das Steuersystem. Trotz seines zunächst erfolgreichen Kampfes gegen die Genuesen wurde der Adel ihm gegenüber mit der Zeit misstrauisch. Als die Kassen leer waren, musste Theodor I. nach nur sieben Monaten die Insel verlassen. Mehrere Rückkehrversuche blieben erfolglos. Während seiner Amtszeit residierte er im ehemaligen Bischofspalais von Cervione.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die imposante Ruine des 1485 gegründete Franziskanerkloster Couvent d’Orezza bei Piedicroce. Auch hier wurde Widerstands-Geschichte geschrieben: Im Jahr 1735 riefen Gianpietro Gaffori, Giancinto Paoli und Andrea Colonna Ceccaldi auf einer Volksversammlung im Kloster die Unabhängigkeit Korsikas aus; nur wenige Jahre später (1751) wurde im Konvent die korsische Verfassung verabschiedet und Gianpietro Gaffori zum Präsidenten gewählt. 1943 wurde das Konvent durch deutsche Luftangriffe vollkommen zerstört. Zu erkennen sind nur noch der Glockenturm und Reste der Kirchenmalerei.  





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