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Miluna Tuani: Gespräch mit der Autorin von „Inferno am Fium Alto“ und « Wurzeln der Hoffnung »

Im Mai 2010 erschien im Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat der Kurzkrimi "Inferno am Fium Alto" von Miluna Tuani. Am 10. Dezember 2010 erschien nun auch ihr Debütroman "Wurzeln der Hoffnung" im Sirius Verlag. Korsika.fr sprach mit der Schriftstellerin.

Miluna Tuani wurde 1968 in Berlin geboren. Sie schieb von Kind an Liedertexte, kleine Geschichten und Gedichte. 1993 entschied sie sich nach Korsika auszuwandern. Die Insel, aus der ihre Vorfahren väterlicherseits stammen, kannte sie aus ihrer Kindheit. Die ersten zehn Jahre durchlebte sie eine intensive Schaffensphase: Sie schrieb, malte, fotografierte und sang viel. Zurzeit ist sie Vollzeitmutter und lebt mit ihren drei Kindern und vielen Tieren an der wunderschönen Ostküste der Île de Beauté.



Wann haben Sie mit dem Schreiben begonnen und was bzw. wer hat Sie dazu gebracht?
Das kam eigentlich von selbst. Schon als ich noch sehr klein war, so mit sechs Jahren habe ich begonnen kleine Geschichten zu schreiben. Später kamen Liedertexte und Gedichte hinzu. Das Schreiben war immer ein Teil von mir.

Wo finden Sie die zündenden Ideen für Ihre Geschichten und Romane? Wie kommen Sie zu Ihren Themen?
Ich habe nicht eine Idee, sondern gleich eine komplette Geschichte im Kopf. Ich habe viel erlebt in meinem Leben und meine Romane und Geschichten spiegeln dieses Erlebte wider und vermischen sich mit meiner Phantasie. Da ich auf Korsika lebe, verorte ich viele Geschichten hier auf der Mittelmeerinsel, wo ich mich auskenne.

Wie entstehen Ihre Romane, Gedichte und Geschichten? Planen Sie sie durch oder schreiben Sie einfach drauflos?
Die Geschichten sind nicht geplant. Normalerweise entstehen sie auf der Grundlage eines Gefühls, einer Eingebung oder Intuition, derer ich mir wie aus heiterem Himmel jederzeit und überall bewusst werden kann. Dann sehe ich die verschiedenen Handlungsstränge und Auflösungen vor mir und mache mir Notizen auf allem was ich in dem Moment finden kann. Selbst auf der Englisch-Arbeit meines Sohnes, denn sonst ist die Geschichte wieder weg.

Wann schreiben Sie und wie viel Zeit räumen Sie ihm bzw. wie binden Sie es in Ihren Alltag ein?
Ich kann nur schreiben, wenn totale Ruhe um mich herum herrscht. Mit drei Kindern ist das nicht so einfach, denn die brauchen viel Aufmerksamkeit. Deshalb schreibe ich sehr gerne nachts, das ist meine effektivste Zeit. Wenn ich mit einer Geschichte anfange, will ich sie auch zu Ende bringen, da bleiben dann meist nur fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht für mich übrig. Tagsüber arbeite ich an anderen Dingen, die gerade so anfallen, kümmere mich um meine Kinder und unsere Tiere, gehe spazieren, ans Meer oder koche zur Entspannung.

Leben Sie vom Schreiben oder üben Sie noch eine andere Tätigkeit aus?
Nein, heutzutage kann man nicht mehr vom Schreiben leben. Es sei denn, man findet einen Verlag, der einen zum Bestsellerautoren macht. Zur Saison arbeite ich deshalb im Tourismus, außerhalb der Saison hingegen in der Altenpflege. Nebenbei betreibe ich auch eine Webboutique für korsische Spezialitäten. 

Haben Sie manchmal Schreibprobleme? Haben Sie Tricks bzw. Übungen gegen Schreibblockaden?
Ja, auf jeden Fall, das gibt es! Zumal meine Kinder sehr aufgeweckt sind. Wenn ich nicht ausgeglichen bin, blockiere ich. Meist warte ich einfach auf eine bessere Gelegenheit und meditiere im Stillen über meine Geschichte, lasse die Handlung quasi wie im Film vor geschlossenen Augen ablaufen …

Wer sind Ihre Lieblingsautoren?
Marion Zimmer Bradley, Noah Gordon, Christian Jacq, aber auch viele andere.

Wie viele Bücher lesen Sie im Jahr? Lesen Sie nur Sachen aus dem Genre, in dem Sie auch schreiben?
Oh là là, es können auch mal drei am Tag sein! Meist auf Literaturplattformen im Web. Ich lese und habe sehr viel gelesen. Allerdings sind das dann Werke verschiedener Genres. Zu meinen Lieblingsbüchern gehören historische Romane, Fantasy- und RealFiction-Romane.  

Wie und wann entstand Ihr Kurzkrimi „Inferno am Fium Alto“ aus dem Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat?
Die Geschichte geht auf ein Erlebnis aus dem Jahr 1992 zurück. Damals wurden an der Costa Verde durch unaufhörlich, starke Regenfälle weite Landstriche vollkommen überschwemmt. Ein unvergessliches Erlebnis, das ich in den Kurzkrimi eingebunden habe. Aufgeschrieben habe ich die Geschichte allerdings erst 1995. 2009 nahm ich damit dann am BookRix Krimiwettbewerb teil, ohne groß auf einen Preis zu hoffen. Der Krimi war jedoch erfolgreich und hat den zweiten Preis gewonnen. Das hat mich sehr erstaunt, aber auch mit Stolz und Dankbarkeit erfüllt.

Worum geht es in Ihrem Debütroman "Wurzeln der Hoffnung" aus dem Buchverlag für E-Books Sirius?
Auch diese Geschichte spielt auf Korsika. Sie erzählt die Geschichte der jungen Alicia die Ihrem Leben eine Ende setzen will, da sie unter den Folgen eines schweren Schicksalsschlages leidet. Als sie den Freitod in die Tat umsetzen will, begegnet sie einem rätselhafter junger Korsen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine spannungsreiche Beziehung …

Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade schreiben? Haben Sie noch andere Hobbys, Interessen? Welche?
Ich bin Vollzeitmutter, meine frei Zeit verbringe ich mit meinen Kindern. Wir laden Freunde ein, kochen leckere Gerichte, veranstalten Kindernachmittage oder musizieren. Neben dem Harfe Spielen ist die Astronomie eines meiner großen Hobbys.

Sie leben auf einer Ferieninsel. Machen Sie hier auch Urlaub oder wo verbringen Sie Ihren Ferien? 
Auf Korsika! Natürlich profitiere ich davon auf einer Ferieninsel zu leben. Bei Sonnenschein ins Bavella-Massiv oder an den Melo-See zu fahren, das ist für mich Urlaub pur! Ich würde aber auch gerne mal nach Australien Neuseeland und Ägypten fahren. Da bin ich noch nie gewesen. 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft; welche Pläne haben Sie noch?
Ich wünsche mir noch viele veröffentlichte Romane und, dass viele Verlage auf mich aufmerksam werden. Ich habe außer am BookRix Krimiwettbewerb auch an anderen Wettbewerben teilgenommen. Demnächst erscheint mein Gedicht „Hab versucht dich zu vergessen“ in der Edition der Frankfurter Bibliothek des Zeitgenössischen Gedichts. Zusätzlich arbeite ich an meiner Endzeit-Trilogie „Astreya“, die in einem alten Grubendorf in der Nähe von Ghisoni spielt.

Ein herzliches Dankeschön an Miluna Tuani für ihre Zeit und das ausführliche Interview. Wer mehr über ihren Korsika-Krimi erfahren möchte, kann unsere Rezension lesen.



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